Übernehmer dringend gesucht

Vielen Landwirtschaftsbetrieben droht die Stilllegung.
Die Fortführung des Betriebes ist in vielen Fällen noch ungewiss.

Familienbetriebe haben in Österreich Tradition. Und doch wird die Suche nach einem Nachfolger immer öfter zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Einer Studie der Österreichischen Notariatskammer zufolge hat von den mehr als 64.000 Betrieben, in denen bis 2018 ein Generationenwechsel ansteht, ein Drittel keinen Nachfolger an der Hand. Bei landwirtschaftlichen Betrieben ist die Situation noch angespannter: bei ihnen ist nur bei einem Drittel die Nachfolge gesichert. Rund 60 Prozent der Betriebe können die Nachfolgesituation in ihrem Betrieb noch nicht abschätzen. Sechs Prozent wissen bereits heute, dass ihr Betrieb definitiv nicht weitergeführt wird – das wären immerhin an die 700 Betriebe pro Jahr. Das geht aus einer Studie des Forschungsinstituts für Familienunternehmen der WU Wien hervor.

Keine Zukunft

Die Gründe für den Mangel an Nachfolgern sind vielfältig: 40,6 Prozent der befragten Landwirte geben an, dass die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit des Betriebes nicht gesichert ist. Die generelle negative wirtschaftliche Entwicklung der Branche sowie die geringe Entlohnung bei hohem Arbeitseinsatz und die starke Abhängigkeit von Förderungen wirken sich laut Studie ebenfalls negativ auf die Nachfolgesituation aus. Bessere Chancen haben größere Betriebe mit einem angeschlossenen Gewerbebetrieb sowie jene mit Innovationskraft. Nach wie vor in der Gunst ganz oben steht generell die familieninterne Nachfolge. Immerhin 36 Prozent der Übergeber wollen diesen Weg gehen, so die Notar-Studie. Nicht immer mit Erfolg: Blieben 1996 noch 75 Prozent der Betriebe in der Familie, sind es aktuell nur noch rund 50 Prozent.

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