Trendwende abgesagt: Inflation im Jänner wieder gestiegen

Trendwende abgesagt: Inflation im Jänner wieder gestiegen
Zu Jahresbeginn beträgt die Teuerung in Österreich laut Statistik Austria 11,1 Prozent. Strom-Netzkosten und Tanken wieder teurer

Doch kein Aufatmen an der Preisfront: Die Inflation in Österreich betrug im Jänner laut der Schnellschätzung der Statistik Austria 11,1 Prozent. Fachleute hatten mit einer weiter sinkenden Rate gerechnet. Das wäre der höchste Wert in der aktuellen Teuerungswelle, nach 11,0 Prozent im Oktober 2022. Nach den Rückgängen der Inflation im November und Dezember hat die Inflation im Jänner also wieder Fahrt aufgenommen.

Die höchste Inflation seit 70 Jahren

"Hauptverantwortlich sind kräftige Preiszuwächse bei Haushaltsenergie, trotz Strompreisbremse: Hintergrund ist, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Netzkosten, die nunmehr stark gestiegen sind, voraussichtlich erst ab März greifen. Auch fällt trotz Strompreisbremse die volle Mehrwertsteuer an. Demgegenüber stiegen die Treibstoffpreise im Jänner vergleichsweise leicht“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Zuletzt hatte sich der Preisauftrieb leicht abgedämpft und lag im Dezember 2022 bei 10,2 Prozent. Österreich erlebt gerade die höchste Inflation seit 70 Jahren. Damals, im Juli 1952, lag die Teuerungsrate bei 14,1 Prozent.

Auch Tanken wieder etwas teurer

Auch im neuen Jahr müssen Autofahrer:innen mehr an den heimischen Tankstellen bezahlen – das zeigt die aktuelle Spritpreis-Analyse des Mobilitätsclubs. Bereits in den ersten Jänner-Tagen kam es zu Steigerungen von rund fünf Cent beim Liter Diesel bzw. sechs Cent bei Super. Bis zum Monatsende wuchs das Plus bei Super sogar auf rund 15 Cent an. Bei Diesel fiel der Preissprung mit einem Anstieg von rund zehn Cent nur geringfügig niedriger aus.

Mit der Erhöhung der zusätzlichen CO2-Bepreisung zu Jahresbeginn – auf 32,5 Euro je Tonne CO2 – kann man diesen Preisanstieg jedenfalls nicht begründen. Die zusätzlichen 2,5 Euro je Tonne sind inklusive Umsatzsteuer lediglich für eine Erhöhung von rund 0,8 Cent bei Diesel und rund 0,7 Cent bei Super verantwortlich.

Im Jänner kostete ein Liter Diesel im Schnitt 1,760 Euro und damit um 7,4 Cent mehr als noch im Dezember. Bei Super liegt das Plus bei 9,8 Cent, was im Jänner zu einem durchschnittlichen Literpreis von 1,584 Euro führte

Interessant: Die Inflation in der Eurozone hat sich zu Beginn des Jahres weiter abgeschwächt. Im Jänner kletterten die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 8,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Dezember hatte die Inflation noch bei 9,2 Prozent gelegen und im November bei 10,1 Prozent.

Die Kerninflation, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, verharrte im Jänner auf 5,2 Prozent. Sie liegt damit auf dem höchsten Wert seit der Euro-Einführung und zeigt, dass der Preisauftrieb nicht nur Energie und Rohstoffe betrifft.

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