Trend zum Espresso: Kaffee bleibt beliebtestes Getränk

Kaffeetasse mit Siebträger und ganzen Bohnen daneben
Der Kaffeekonsum in Österreich ist ungebrochen hoch. Marktführer Tchibo baut die Kaffeebars in seinen Filialen aus.

Die hohe Inflation hält die Österreicherinnen und Österreicher nicht vom Kaffeetrinken ab. Mit einem jährlichen Verbrauch von 150 Litern pro Kopf bleibt Kaffee das beliebteste Getränk. Noch vor Wasser (127 Liter) und Bier (118 Liter), wie Tchibo-Österreich-Geschäftsführer Erik Hofstädter am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien unter Verweis auf eine GfK-Auswertung sagte.

Während Filterkaffee tendenziell etwas zurückgegangen sei, habe es bei Caffe' Crema und Espresso Zuwächse gegeben. Beide Bereiche halten sich mit jeweils einem Drittel am Kaffeeabsatz des Unternehmens in Österreich in etwa die Waage. Das verbleibende Drittel wird mit Kaffeekapseln umgesetzt. In allen drei Bereichen ist Tchibo in Österreich Marktführer. 

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Umsatz stabil

Der Kaffeepreis sei im Schnitt um 7 bis 8 Prozent gestiegen, sagte Hofstädter. Im selben Ausmaß ist auch der Kaffeemarkt in Österreich gewachsen. Das Gesamtvolumen betrug 367 Millionen Euro.

Anders als in Deutschland, wo der Tchibo-Umsatz 2022 leicht zurückging und ein Rekordverlust geschrieben wurde, konnte er in Österreich mit 315 Millionen Euro im vergangenen Jahr stabil gehalten werden. Rund die Hälfte davon wurde im Non-Food-Bereich eingenommen, mit Damenbekleidung, Küchenutensilien oder Yoga-Matten.  

Fokus aufs Kaffeegeschäft  

Im kommenden Jahr will das Unternehmen den Fokus auf das Kaffeegeschäft verstärken und die Kaffeebars in den Filialen ausbauen. Dabei will man auch den Wert des Kaffees betonen. In einer Halb-Kilo-Packung seien rund 1.500 handgepflückte Kafeekirschen und 3.000 Kaffeebohnen drinnen, sagte Hofstädter.

Dem Trend zum Espresso will man mit einer neuen Sorte, Barrista Dark, am Köcheln halten. "Eine an den italienischen Geschmack orientierte dunkle Röstung mit kräftigem, würzigem Aroma", so Hofstädter. Ab Oktober soll sie in Österreich erhältlich sein.

Textilien und Sportartikel bleiben wichtiges Standbein

Aber auch das Non-Food-Geschäft bleibe ein wichtiges Standbein. Anpassungen will man beim Sortiment in den einzelnen Vertriebsschienen vornehmen. In den Filialen soll es auch weiterhin wöchentlich neue Produkte geben. Der Fokus werde dabei auf Textilien liegen, sagte Hofstädter.

Auch in den rund 5.000 Regalen, die Tchibo in den Supermärkten von Spar und Rewe unterhält, werde man das Sortiment besser auf die Kundenbedürfnisse abstimmen. Im Online-Shop, wo auch Möbel und Sportartikel gut gehen, soll weiterhin ein breites Sortiment angeboten werden.

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Nachhaltigkeit

Auch im Bereich der Nachhaltigkeit will Tchibo seine Bemühungen verstärken. Bis 2025 soll der Kaffee zu hundert Prozent aus verantwortungsvollen Quellen bezogen werden. Schon heute halte man bei Fair-Trade-Kaffe in Österreich einen Marktanteil von 70 Prozent, sagte Hofstädter. Initiativen, wie das Pfandsystem myCoffeeCup, das in Wiener Filialen für den Coffee to go gestetet wird, werden fortgesetzt. Beim Transport des Kaffees am Seeweg will man langfristig auf emissionsfreie Schifffahrt setzen. Dazu wurden mit anderen Händlern eine Allianz gebildet.

Die Anzahl der Tchibo-Filialen hat sich 2022 in Österreich um drei auf insgesamt 126 erhöht. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen hierzulande rund 900 Mitarbeiter. 

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