Tourismus: Trotz Urlaubslust sind die Aussichten „katastrophal“

Die Branche drängt auf eine schnelle Öffnung, will aber kein Freitesten in der Gastronomie

„Ein Lockdown bis Ostern wäre die größte Jobvernichtungsaktion seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagt Robert Seeber, Gastronom aus Linz und Tourismusobmann in der Wirtschaftskammer Österreich.

Bei einem erneuten bzw. verlängerten Lockdown brauche es „zusätzliche Unterstützung wie den Umsatzersatz“, lobbyiert er bereits für weitere Hilfen und betont: „Hier geht es nicht um Almosen, sondern um eine Solidarleistung des Staates.“ Schließlich habe die Branche schon im Sommer bewiesen, dass sie auch unter Pandemiebedingungen funktionieren kann. Nicht praktikabel sei allerdings das diskutierte Freitesten in der Gastronomie. „Das funktioniert im Veranstaltungssektor, aber nicht in Lokalen, in denen jemand nach dem Shopping einen Espresso trinken will.“

Praktikable Lösungen für die gesamte Branche sind quasi unmöglich, zu unterschiedlich sind die Betriebe. Während Skigebiete im Osten relativ gut ausgelastet sind, meldet der Westen Einbrüche von mehr als 90 Prozent.

Urlaubslust bleibt

Laut einer market-Umfrage (Anfang Jänner, 1.500 Teilnehmer), ist die Urlaubslust ungebrochen. Demnach will jeder Zweite, der vorigen Winter auf Urlaub gefahren ist, dies auch heuer tun. Ab wann das wieder möglich ist, entscheidet sich aber erst. Zwei Drittel der Betriebe rechnen diese Saison mit einem Umsatzminus von bis zu 50 Prozent, die Auslastungserwartungen liegen bei 30 Prozent. „Katastrophale Zahlen, die ich nicht schönreden kann“, so market-Chef David Pfarrhofer. Um doch noch etwas Positives zu sagen: Die Stammkundschaft bleibt Österreich auch in Coronazeiten treu, so das Umfrageergebnis.

Kommentare