Thomas Cook: Millionenschäden in Griechenland und Spanien

Airbus vor dem Abflug aus Las Palmas.
Die Griechen rechnen kurzfristig mit Verlusten von einer halben Milliarde Euro, die Spanier mit mindestens 200 Millionen.

Thomas Cook Austria wird auch nach dem 1. November 2019 keine Reisen mehr durchführen, teilte der Versicherungsabwickler Allianz Partners am Freitag mit. Bisher wurden nur Reisen bis Ende Oktober endgültig abgesagt. „Damit ist klar, dass niemand sich reisebereit halten müsste, sondern Zahlungen an Thomas Cook Austria zurückfordern und bei einem anderen Veranstalter – so gewollt – eine neue Reise buchen kann,“ sagt Peter Kolba vom Verbraucherschutzverein. Zumindest Pauschaltouristen aus Österreich sollten also keinen finanziellen Schaden davontragen.

Anders sieht die Situation in vielen Hotelbetrieben aus. Allein der griechische Hotelverband rechnet kurzfristig mit Kosten von einer halben Milliarde Euro. Spanien geht von mindestens 200 Millionen Euro aus, davon allein 100 Millionen Euro auf der Urlaubsinsel Mallorca.

Folgeschäden

Die Kosten entstehen nicht nur durch mögliche Ausfälle bei der Begleichung noch offener Rechnungen seitens Thomas Cook, erläutern Branchensprecher aus Griechenland. Hinzu kämen die ausbleibenden Urlauber, denn viele haben nicht umgebucht, sondern gleich das ganze Reiseprogramm auf unbestimmte Zeit verschoben. In den Beherbergungsbetrieben laufen die Kosten aber weiter. „An den Hotels hängen das Personal, die Zulieferer und über die Steuern auch die Staatskasse“, erläutert Grigoris Tasios, Präsident des griechischen Hotelverbandes.

In der Türkei beenden einige Hoteliers infolge der Thomas-Cook-Pleite die Saison frühzeitig. Etwa tausend Unternehmen seien vom Aus des britschen Reiseriesens betroffen, erst in den kommenden Jahren werde sich das Ausmaß zeigen. Der Schaden wird mit 350 Millionen Euro beziffert.

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