Teuerungsdruck lässt etwas nach

Wiener kaufen teurer ein als Münchner
Hauptpreistreiber sind Lebensmittel, Sprit und und Wohnen. Das WIFO rechnet mit 2,1 Prozent Jahresinflation.

Der heimische Verbraucherpreisindex (VPI) sank im Jänner auf 3,0 Prozent – ein Niveau, das zuletzt im Februar 2011 erreicht wurde. Damit schwächte sich die Teuerung den zweiten Monat in Folge ab. Im Dezember 2011 betrug sie 3,2 Prozent.

Dieser Trend sollte sich heuer weiter fortsetzen, konstatiert Josef Baumgartner vom Wirtschaftsforschungsinstitut. „Die Dynamik schwächt sich ab.“ Das WIFO rechnet mit einer Jahresinflation von 2,1 Prozent (nach 3,3 Prozent 2011). Einen großen Unsicherheitsfaktor gebe es allerdings: „Die Frage, wie sich die Mineralölpreise und somit die Treibstoffpreise weiterentwickeln.“ Zuletzt kostete das Fass Rohöl mehr als 125 Dollar. Umgerechnet in Euro war das Schwarze Gold damit so teuer wie noch nie.

Treibstoff

Mineralölprodukte sind und bleiben die Hauptinflationstreiber, sie wurden im im Jänner im Jahresabstand um zehn Prozent teurer. Diesel legte um 10,9 Prozent, Superbenzin um 7,3 und Heizöl um 15,8 Prozent zu. Auch Gas verteuerte sich um elf Prozent. Preisdämpfend wirkten sich vor allem elektronische Geräte aus.

Das Abflachen der Teuerung klingt auf den ersten Blick zwar erfreulich. Ausschlaggebend für den Rückgang der Inflation gegenüber den Vormonaten waren allerdings sogenannte statistische Basiseffekte. Öl und Nahrungsmittel haben sich bereits vor einem Jahr so rasant verteuert, sodass sich die Preisspirale nun etwas weniger rasch dreht.

Hausgemacht

In der Eurozone sank die Teuerung im Jänner auf 2,6 Prozent, also deutlich unter den österreichischen Wert. Hintergrund seien Dienstleistungspreise, die in Österreich deutlich stärker angestiegen sind als im Durchschnitt der Eurozone, erläutert Baumgartner. Die Energiepreise hingegen seien hierzulande weniger stark gestiegen. „Vor allem auch wegen der Strompreise, die in Österreich zuletzt stagnierten.“

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