Tata Steel streicht 3.000 Jobs in Europa

Tata-Stahlfabrik im niederländischen Ijmuiden
Abbau trifft Niederländer und Briten. Europa-Gewinn ist durch schwacher Nachfrage und Überkapazität um 90 Prozent eingebrochen.

Der indische Stahlkonzern Tata Steel streicht bis zu 3.000 Stellen in Europa. Damit reagiere der Konzern auf die schwache Nachfrage in Europa und die globalen Überkapazitäten in Verbindung mit Handelskonflikten, teilte das Unternehmen in der Nacht zu Dienstag in Mumbai mit. Deshalb werde der europäische Markt derzeit von überschüssigem Stahl überschwemmt.

Brexit zusätzliche Belastung

Im ersten Geschäftshalbjahr (per Ende September) hat Tata in Europa einen herben Gewinnbruch wegstecken müssen. Tata Steel betreibt Fabriken sowohl in den Niederlanden als auch in Großbritannien, wo der Brexit eine zusätzliche Belastung darstellt.

Tata Steel streicht 3.000 Jobs in Europa

Zufahrt zu Tata Steel in Ijmuiden, Niederlande

Rund zwei Drittel der betroffenen Stellen sollen in der Verwaltung wegfallen. Darüber hinaus will Tata laut Europa-Chef Henrik Adam unter andern die Kosten im Einkauf senken und die Produktion profitabler machen. Adam bezeichnete die Herausforderungen für das Europageschäft von Tata als "beispiellos".

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres zwischen April und September sank der operative Gewinn (Ebitda) von Tata Steel Europe im Jahresvergleich um 90 Prozent auf 31 Mio. britische Pfund (36,3 Mio. Euro).

Auch Thyssenkrupp streicht Stellen

Auch die Konkurrenz spürt Preisdruck und Absatzschwäche. Thyssenkrupp, dessen Stahlfusion mit Tata Steel die EU-Kommission im Juni gestoppt hatte, steht ebenfalls vor einem Konzernumbau und plant in diesem Zug, 6.000 Stellen zu streichen.

Daneben will der deutsche Traditionskonzern seine Aufzugssparte an die Börse bringen oder verkaufen. Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal meldete zum Ende des dritten Quartals einen Einbruch des operativen Gewinns im globalen Geschäft um 61 Prozent auf etwas mehr als 1 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr.

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