T-Mobile schreibt rote Zahlen und plant Tarif-Erhöhungen

T-Mobile Filiale in Wien
Hohe Kosten für Frequenzen und harter Wettbewerb lassen Umsatz und Gewinn schrumpfen.

Die Unternehmens-Farbe bleibt rosa, die Bilanz dagegen fällt tiefrot aus: Der zweitgrößte heimische Handynetzbetreiber T-Mobile weist für 2013 unterm Strich einen Jahresverlust von 335 Millionen Euro aus. Dieser Einmaleffekt wird durch Abschreibung auf den Firmenwert im Volumen von insgesamt 541 Millionen Euro verursacht.

T-Mobile schreibt rote Zahlen und plant Tarif-Erhöhungen
CEO of T-Mobile Austria Andreas Bierwirth gestures during an interview with Reuters in Vienna November 8, 2013. T-Mobile Austria, the second-biggest of Austria's three mobile carriers, will likely suffer a further revenue decline this year but a turnaround may come next year thanks to a focus this year on high-value customers, he said. REUTERS/Leonhard Foeger (AUSTRIA - Tags: BUSINESS TELECOMS HEADSHOT)
Schuld an der Wertberichtigung sind – so T-Mobile-Austria-Chef Andreas Bierwirth – je zur Hälfte der hohe Preis für die Funkfrequenzen sowie steigende Investitionen und sinkende Umsätze. Die Frequenzauktion im Vorjahr kostete die Deutsche-Telekom-Tochter 654 Millionen Euro, der Umsatz schrumpfte um 5,7 Prozent auf 828 Millionen. Für den sinkenden Umsatz macht Bierwirth neben dem harten Wettbewerb die sinkenden Roaminggebühren als Folge der EU-Regulierungspolitik verantwortlich. Das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel von 234 auf 192 Millionen Euro.

Auf die 4,1 Millionen T-Mobile-Kunden kommen – nach ersten Anpassungen bereits im Vorjahr – weitere Tariferhöhungen zu. Details nennt T-Mobile vorerst nicht, die Kunden sollen aber vor allem für höhere Datenmengen stärker zur Kasse gebeten werden, denn das Datenvolumen hat sich bei annähernd gleichen Preisen im Vorjahr praktisch verdoppelt. Seit 2009 hat es sich um mehr als 900 Prozent vervielfacht. Die höheren Preise dürften den Umsatzverfall heuer allerdings nur bremsen, höhere Erlöse wird es wohl erst wieder 2015 geben. Ob die sinkenden Umsätze und Gewinne auch zu einem Personalabbau führen (T-Mobile beschäftigt 1400 Mitarbeiter) ist vorerst offen.

Konzernmutter wächst

Die Deutsche Telekom darf sich im Gegensatz zur Österreich-Tochter freuen. Dank des boomenden Geschäfts des früheren Sorgenkinds T-Mobile US stieg der Umsatz erstmals seit Jahren um 3,4 Prozent auf 60,1 Mrd. Euro. Unterm Strich gab es – nach 5,3 Mrd. Euro Verlust 2012 – 930 Millionen Gewinn.

Übernahmeschlacht

Um Milliarden geht es auf dem französischen Mobilfunkmarkt. Der Mischkonzern Bouygues und der Kabelnetzbetreiber Numericable rittern um die SFR, die Handytochter des Medienkonzerns Vivendi. Die Kontrahenten bieten jeweils knapp 15 Mrd. Euro, Bouygues dürfte die Nase leicht vorne haben.

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