T-Mobile-Chef warnt vor teurer 5G-Auktion

T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth
Andreas Bierwirth: Ausbau könnte sich durch zu hohe Versteigerungspreise verzögern.

Die 4G-Auktion in Österreich war die teuerste Versteigerung von Mobilfunk-Frequenzen in ganz Europa, erinnert sich Andreas Bierwirth, Chef von T-Mobile. Die Österreich-Tochter der Deutschen Telekom stand damals vor dem Verkauf, Geld zum Investieren war knapp. Die von der Regierung dafür angekündigte Breitband-Milliarde "ist bei uns nicht angekommen".

Gegen Jahresende 2018 werden die 5G-Frequenzen vom Staat versteigert. Bierwirth plädierte im Klub der Wirtschaftspublizisten dafür, statt hoher Auktionspreise die Vergabe der Frequenzen sinnvoller mit Verpflichtungen zum Netz-Ausbau zu verknüpfen.

Mit einer flächendeckenden 5G-Versorgung rechnet der ehemalige Airliner bis zum Jahr 2025. Ein zu hoher Versteigerungspreis könnte den Ausbau allerdings verzögern. Mit der neuen Mobilfunkgeneration 5G werde das Problem der Breitband-Versorgung in ländlichen Regionen "automatisch gelöst".

Statt den Breitband-Ausbau über komplizierte Modelle zu fördern, plädiert Bierwirth dafür, dass die öffentliche Hand Immobilien für Sendeantennen zur Verfügung stellen sollte. Im urbanen Raum ortet Bierwirth durch 5G keine Überversorgung, da die Nachfrage stark steigen werde. Beim autonomen Fahren brauche man 5G nicht, um das Auto zu bewegen, "sondern weil vier Personen im Auto gleichzeitig Fernsehen".

Durch den rund 1,8 Milliarden teuren Kauf von UPC sei T-Mobile beim Breitband im städtischen Raum für die nächsten ein bis zwei Dekaden Qualitätsführer, begründet Bierwirth den Deal. Die kartellrechtliche Genehmigung der EU-Kommission erwartet er für den Sommer.

Die Kapazitäten der Mobilfunkt-Technologien vergleicht Bierwirth folgendermaßen: Wenn 4G einer zweispurigen Autobahn entspreche, fahre man mit 5G auf einer 20-spurigen Straße.

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