Studie zeigt: 3,7 Milliarden Euro Steuerleistung durch Raiffeisen

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Das Economica-Institut hat die Wertschöpfung der Raiffeisen-Gruppe in ganz Österreich untersucht.

12,7 Milliarden Euro: Das ist der gesamte wirtschaftliche Beitrag der Raiffeisen-Gruppe zur heimischen Wertschöpfung. Oder anders berechnet: Jeder 32. Euro der in Österreich erwirtschaftet wird, ist der Raiffeisen-Gruppe zuzuschreiben.

Jeder 54. Arbeitsplatz steht somit in Verbindung mit Raiffeisen. Dazu kommt noch die gesamte Steuer- und Abgabenleistung durch die  Raiffeisen-Gruppe in Österreich: Die lag im Vorjahr bei insgesamt 3,7 Milliarden Euro. Das entspricht fast der Höhe der Mineralölsteuer; der höchsten indirekten Steuer in Österreich (3,9 Milliarden). 

Gewinne re-investieren

All diese Zahlen sind das Ergebnis einer Studie, die das Wirtschaftsforschungsinstitut Economica vorgenommen hat. Konkret ging es dabei um die Berechnung des wirtschaftlichen Fußabdrucks der Raiffeisen Bankengruppe, der Lagerhaus-Genossenschaften und der Raiffeisen Ware Austria.

Studie zeigt: 3,7 Milliarden Euro Steuerleistung durch Raiffeisen

Raiffeisen-Generalanwalt Hameseder (li.) und Economica-Chef Helmenstein

Auftraggeber war der Österreichische Raiffeisenverband (ÖRV). „Die Analyse unterstreicht klar den großen Stellenwert von Raiffeisen vor allem für die Entwicklung der Regionen und die Bedeutung der regionalen Aktivitäten für Österreichs Volkswirtschaft“, sagt dazu ÖRV-Generalanwalt Erwin Hameseder.  

1400 Genossenschaften

Unter dem Dach des Raiffeisenverbands Österreich befinden sich mehr als 1.400 selbstständig tätige Genossenschaften, die zu 100 Prozent im österreichischen Eigentum stehen. Von den regionalen Raiffeisenbanken, Lagerhäusern, Winzergenossenschaften, Molkereien bis hin zu Carsharing, regionale Nahversorger oder der Raiffeisen Bank International (RBI): 

Etwa 12.000 Funktionäre treten als Eigentümervertreter im Interesse von zwei Millionen Menschen aus den Regionen auf. Die Entscheidungen werden damit (überwiegend) in Österreich getroffen. Nur die RBI etwa befinde sich mit rund 42 Prozent im Streubesitz, der Rest im Besitz der Raiffeisenlandesbanken, erklärt Hameseder.

Dabei betont Hameseder auch den Grundsatz der Genossenschaften, die Gewinne nicht auszuschütten, sondern wieder zu investieren. Auch in Gebiete, aus denen sich andere Unternehmen bereits zurückgezogen hätten. 

Apropos: Insgesamt investierte die Raiffeisen-Gruppe zwischen den Jahren  2018 und  2022 rund vier Milliarden Euro in Österreich. Nimmt man die Investitionen sowie die externe Herstellung der Handelsware hinzu, ergibt das eine Wertschöpfung von gar 13,1 Milliarden Euro. 

48.400 Beschäftigte

Die gesamte Gruppe zählt übrigens direkt 48.400 Beschäftigte. Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Wr. Neustadt. Rechnet man vor- und nachgelagerte Bereiche (Zulieferer und Kunden) hinzu, erhöht sich der Effekt laut den Berechnungen des Economica-Instituts auf 87.800 Beschäftigte bzw. 74.995 Vollzeitäquivalente. 

„Mit einem Anteil an Vollzeitäquivalent-Arbeitsplätzen von 90 Prozent liegt die Raiffeisen-Gruppe weit über dem Österreich-Durchschnitt von 83 Prozent,“ so Economica-Chef Christian Helmenstein. Je Mitarbeiter ergebe das eine Wertschöpfung von 128.800 Euro. Das liege deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Mittelwert von 84.000 Euro.

Kommen wir noch einmal zu den Steuern. Rund die Hälfte der Steuerlast (51 Prozent) der Raiffeisen-Gruppe entfällt laut Economica auf lohnabhängige Steuern, weitere 22 Prozent machen die Umsatzsteuern aus. Der Rest verteilt sich auf Gütersteuern, inländische Ertragssteuern und sonstige Produktionsabgaben.

Die Studie berechnete auch, wer am meisten von den Steuern profitiert. Hauptprofiteur ist der Bund mit 40 Prozent der Steuereinnahmen gefolgt von den Sozialversicherungen (36 Prozent). Auf Länder und Gemeinden entfallen jeweils zehn Prozent. Für Helmenstein ein Grund, künftig den Mechanismus des Finanzausgleichs zwischen Bund, Ländern und Gemeinden zu überdenken.