Studie: Europäische Banken weiter in Steueroasen aktiv
Trotz einer Serie von Enthüllungen über Steueroasen nutzen viele Banken in Europa weiter solche Schlupflöcher. Das hat eine Untersuchung der unabhängigen Forschungsstelle European Tax Observatory ergeben, die am Montag in Paris und Brüssel veröffentlicht wurde.
Zu den Geldinstituten mit einer "relativ hohen Präsenz in Steuerparadiesen" gehört den Autoren zufolge auch die Deutsche Bank. Untersucht wurden auch die Erste Group sowie die Bank-Austria-Mutter UniCredit. Beide schnitten vergleichsweise gut ab.
Der Untersuchung zufolge verbuchten die führenden europäischen Banken zuletzt jährlich insgesamt rund 20 Milliarden Euro in 17 Gebieten mit besonders niedrigen Steuern - darunter die Bahamas, Panama, aber auch EU-Staaten wie Irland, Malta und Luxemburg. Das entspricht demnach rund 14 Prozent ihrer vorsteuerlichen Erlöse.
Dieser Anteil sei seit 2014 stabil geblieben, betonen die Autoren. In der Folge hatten die sogenannten Lux-Leaks und die Panama Papers Licht in dubiose Steuerpraktiken von Unternehmen und vermögenden Privatanlegern gebracht. "Trotz der steigenden Bedeutung dieser Themen in der öffentlichen Debatte und der Politik haben europäische Banken die Nutzung von Steuerparadiesen nicht deutlich reduziert", kritisieren die Autoren der Studie.
"Die Deutsche Bank meldet weiter durchschnittlich 21 Prozent Profit in Steuerparadiesen zwischen 2018 und 2020", heißt es in der Studie. Das ist allerdings weniger als im Zeitraum 2014 bis 2016, als der Anteil demnach noch bei 32 Prozent lag. Die NordLB kommt zwischen 2018 und 2020 auf 27,6 Prozent - 0,4 Prozentpunkte mehr als im Schnitt der drei Jahre davor.
Derzeit wird über eine weltweite Mindeststeuer von 15 Prozent für Großkonzerne verhandelt. Sie soll Steuerausfälle zumindest zum Teil mit ausgleichen.
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