Strompreisbremse wird ab heute halbiert: Was das für die Haushalte bedeutet

Strom ist für die Haushalte wieder billiger geworden.
Durch einen Wechsel können sich Haushalte mehrere Hundert Euro sparen. Das vermeintlich billigste Angebot zu nehmen, kann sich aber rächen.

Ab heute, Montag, wird die „Strompreisbremse“ halbiert. Der Staat zahlt dann nicht mehr bis zu 30 Cent pro Kilowattstunde (kWh) dazu, sondern maximal 15 Cent. 

Die Strompreisbremse greift somit nur noch bis zu einem Arbeitspreis von 25 Cent/kWh statt bisher 40 Cent/kWh. Verbraucher zahlen weiterhin 10 Cent selbst. Die Unterstützung gibt es weiterhin für einen Jahresverbrauch von bis zu 2.900 kWh. Haushalte mit mehr als drei Personen erhalten einen weiteren Zuschuss von 52,50 Euro jährlich pro Person.

Mit Ende 2024 läuft die Strompreisbremse aus - allerdings gibt es inzwischen schon Stromtarife, die unter dem Schwellenwert von 10 Cent liegen, ab dem die Förderung greift.

Laut Berechnungen der Vergleichsplattformen Check24 und Durchblicker können Haushalte durch einen Wechsel mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen.

Der KURIER hat die wichtigsten Fragen und Antworten, was das für die Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet.

Steigt dadurch meine Stromrechnung?

Das kommt vor allem auf den Arbeitspreis im jeweiligen Tarif an. Bisher haben Konsumentinnen und Konsumenten bis zu einem Preis von 40 Cent pro kWh nur 10 Cent bezahlt. Ab Juli sinkt diese Grenze auf 25 Cent, weil der Staat maximal noch mit 15 Cent subventioniert. Diese Zahlen betreffen nur den Arbeitspreis für Strom, ohne Netzkosten, Steuern und Abgaben. Zudem gilt die „Strompreisbremse“ nur für einen Jahresverbrauch von bis zu 2.900 kWh. Für den Verbrauch darüber gilt der Tarif ohne Subvention.

Ist also egal, wie hoch mein Stromtarif ist, solange er unter 25 Cent liegt?

Jein. Für viele Haushalte mag es wirtschaftlich zunächst keinen Unterschied machen, allerdings gilt es zweierlei zu bedenken: Erstens gilt die Subvention nur bis Ende des Jahres, danach ist wieder der volle Preis zu bezahlen. Zweitens müssen die Kosten für die Strompreisbremse von der Allgemeinheit getragen werden. Wenn höhere Preise subventioniert werden, läppert sich das – laut einer Hochrechnung von Durchblicker bereits auf mehrere Hundert Millionen Euro.

Bei hohen Arbeitspreisen hat bisher die Strompreisbremse einen großen Teil übernommen – das wird jetzt weniger und ist Ende des Jahres ganz weg.

von Vergleichsplattform Check24

Wie hoch sind die Strompreise derzeit?

Die Endverbraucherpreise für Strom und Gas sind seit dem vergangenen Jahr wieder deutlich gefallen. Laut der Vergleichsplattform Check24 werden Tarife mit Arbeitspreis zwischen 7,5 und 34 Cent/kWh angeboten. Die meisten landeseigenen Energieversorger machen Angebote zwischen 15 und 25 Cent/kWh. Bei Tarifen unter zehn Cent greift die „Strompreisbremse“ nicht.

Worauf ist beim Anbieterwechsel zu achten?

Es empfiehlt sich, Online-Vergleichsrechner zu benutzen, etwa den Tarifkalkulator der Regulierungsbehörde E-Control. Unbedingt sollte darauf geachtet werden, ob ein Preis nur aufgrund eines einmaligen Rabattes zustande kommt. In solchen Fällen sollte man im Überblick bewahren, wann der Rabatt endet und gegebenenfalls erneut wechseln. Wer sich nicht darum kümmern will, kann auch einen Wechseldienstleister beauftragen. Diese Unternehmen suchen für ihre Kunden ein Mal pro Jahr das beste Angebot heraus, sie verrechnen dafür allerdings eine Gebühr, wodurch sich die Ersparnis verringert.

Welche Arten von Tarifen gibt es?

Grundsätzlich ist zwischen Tarifen mit fixen Preisen und sogenannten Floatern zu unterscheiden. Zwar können auch fixe Tarife teurer werden (für gewöhnlich über eine jährliche Anpassung an einen Index), die Kosten sind aber gut vorhersehbar. Floater hingegen schwanken mit dem Großmarktpreis (für gewöhnlich monatlich). Derzeit sind diese Tarife oft billiger, allerdings tragen die Kundinnen und Kunden das Risiko von Preisschwankungen selbst. Im Jahr 2022 hat das etwa zu massiven Ausschlägen geführt. Für einen Floater sollte sich also nur entscheiden, wer Reserven im Haushaltsbudget hat.

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