„Wir sind Erfinder und Pioniere in diesem Bereich. Damals ist ein Kläranlagenbetreiber auf uns zugekommen, und hat gesagt, er hat aufgrund der Geruchsbelästigung so große Probleme mit den Anrainern. Da wir damals Traglufthallen gebaut haben, hat er uns gefragt, ob man nicht eine Traglufthalle über diese Regenerationsbecken stellen kann. Daraus hat sich unser Produkt des Biogasspeichers entwickelt“, sagt Firmenchef Alexander Tessmar-Pfohl zum KURIER. „Wir stellen die Kugeln für die Biogasspeicher her, machen das Engineering und montieren sie auf den Baustellen.“
Den größten Doppelmembranspeicher der Welt hat Sattler in Atotonilco bei Mexiko Stadt gebaut. Dabei handelt es sich um sieben frei stehende Speicher-Kugeln mit fast 28 Metern Durchmesser und 20 Metern Höhe. Das Unternehmen errichtete auch in Brasilien, auf den Philippinen, in den USA, in Dänemark, Frankreich und in der Schweiz Anlagen.
Die Doppelmembranspeicher haben mehrere Vorteile. Vor allem sind sie in der Herstellung und im Betrieb günstiger als vergleichbare Systeme. „Das macht das Thema Biogasgewinnung attraktiver“, sagt Tessmar-Pfohl.
Mittlerweile sind Biogasspeicher fixer Bestandteil von größeren Kläranlagen und bei der Produktion erneuerbarer Energien im landwirtschaftlichen und industriellen Bereich. Zum Beispiel vergären große Nahrungsmittelerzeuger ihre Abfälle in Biogasanlagen und gewinnen dadurch Wärme und Energie.
Spitzenreiter ist Deutschland, wo 9.700 Biogasanlagen installiert sind. So hat Sattler die diesbezüglichen Aktivitäten am Firmen-Standort im deutschen Greven gebündelt. In Österreich gibt es erst rund 300 Biogasanlagen. „Grundsätzlich ist es ein Nischengeschäft“, erklärt der Unternehmer. „Durch die hohen Energiepreise gibt es jetzt einen Aufwind, der Biogasanlagen auch ohne Subventionen wirtschaftlich betreibbar macht.“
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