Wiener Spezialist für Laserprojektoren auf dem Weg zum globalen Player

Trixel-Laserprojektor von TriLite
TriLite hat einen Mini-Projektor für smarte Brillen entwickelt. Erste Geräte mit der Technologie kommen bald auf den Markt.

Feuerwehrleute oder Polizisten könnten schon bald mit smarten Brillen ausgestattet werden. Sie sollen ihnen etwa Informationen zum Einsatzort liefern oder dabei helfen, Fahrzeughalter anhand der Nummerntafel zu identifizieren. 

Hergestellt werden die Brillen von einer kleinen britischen Firma. Die Displaytechnologie, die dafür sorgt, dass Informationen in das Sichtfeld der Träger eingeblendet werden, stammt aus Wien. Konkret von dem von Absolventen der TU gegründeten Start-up TriLite. Die Augmented-Reality-Brille für Ersthelfer ist das erste Produkt, in dem die Technologie zum Einsatz kommt.

Nach mehrjähriger Entwicklungszeit hat man den Trixel 3, den mit einem Volumen von knapp einem Kubikzentimeter nach eigenen Angaben weltweit kleinsten Laser-Projektor für Augmented-Reality-Brillen zur Marktreife gebracht. Die Summe aus kleiner Baugröße, niedrigem Stromverbrauch, hoher Bildqualität und die Möglichkeit, die Technologie rasch in hohen Volumina herstellen zu können, bringe Vorteile gegenüber der Konkurrenz, sagt Mario Spiegl, Chief Commercial Officer (CCO) des Start-ups dem KURIER.

Interesse von Techgrößen

Weitere Produkte mit der Display-Technologie sollen bald folgen. Nach China und Korea, wo man mit führenden Technologiefirmen zusammenarbeitet, hat das Start-up ebenso seine Fühler ausgestreckt wie in die USA. Dort sei man gemeinsam mit der Facebook-Mutter Meta Teil einer Allianz für laserbasierte Displays, erzählt Spiegl. Es ist also gut möglich, dass die derzeit den Meta-Brillen verbaute Konkurrenztechnologien künftig von den Displays aus Wien abgelöst werden.

Einsatzmöglichkeiten und großes Potenzial für die Technologie sieht das Unternehmen auch im Automobil-Bereich, in der Medizin oder im militärischen Bereich, etwa bei Helmen für Kampfpiloten.

Wiener Spezialist für Laserprojektoren auf dem Weg zum globalen Player

TriLite-CCO Mario Spiegl

Namhafte Investoren

Insgesamt hat TriLite in den vergangenen Jahren rund 22 Mio. Euro an Finanzierungen an Land gezogen. Zu den Investoren zählen der Tiroler ARM-Gründer Hermann Hauser und weitere namhafte österreichische Business Angel und Risikokapitalgeber, etwa i5invest, Apex Ventures oder die Beteiligungsgesellschaft B&C. An Bord sind auch TDK und der Autozulieferer Continental, mit dem man gemeinsam an Displays im Auto und Projektionen rund um das Auto arbeitet.

Bereits heute erzielt das junge Unternehmen Umsätze im Millionenbereich, zunächst mit Entwicklungsaufträgen. Ab 2026 sollen die ersten Brillen mit Trixel-Technologie auf den Markt kommen. 2027 wolle man operativ schwarze Zahlen schreiben, sagt Spiegl. 

Insgesamt zählt das Start-up mehr als 40 Mitarbeiter. Weitere werden gesucht. „Wir sind ein multikulturelles Team, von dem man viel lernen kann“, wirbt Spiegl für sein Unternehmen . 

"Global denken"

Zum Standort Österreich hat Spiegl eine klare Meinung: Die heimische Szene biete gute Voraussetzungen für Gründer – Investoren, Förderungen und Talente seien vorhanden. „Wenn es aber um die internationale Skalierung geht, muss man global denken“, sagt Spiegl. Nicht zuletzt deshalb arbeitet TriLite eng mit Beratern aus dem Silicon Valley zusammen.

Was rät er Gründern? Wichtig sei das Team. Das Management müsse über „Leadership und strategische Erfahrung“ verfügen.

Viel Potenzial

Das Potenzial für Augmented-Reality-Brillen ist groß. Meta-Chef Mark Zuckerberg, der stark auf den Bereich setzt, geht wie auch andere Branchengrößen davon aus, dass sie künftig das Smartphone ablösen werden. Es gibt auch weniger euphorische Markteinschätzungen. Die Geräte hätten Zeit gebraucht, um am Markt Anklang zu finden, sagt Spiegl: „In Verbindung mit KI werden sie auf jeden Fall unsere Zukunft begleiten.“ 

"Breit aufgestellt"

Sein Unternehmen befindet sich  in einer guten Ausgangsposition. Weil man auch für die Automobilindustrie und andere Bereiche Anwendungen entwickelt, ist man nicht ausschließlich auf das Geschäft mit Endkonsumenten angewiesen. Spiegl: „Wir sind breit aufgestellt.“

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