Starbucks will in den nächsten Jahren 10.000 Flüchtlinge einstellen
Als Reaktion auf das von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Bürger aus mehreren muslimischen Staaten will Starbucks in den nächsten fünf Jahren weltweit 10.000 Flüchtlinge einstellen. Dies kündigte der Chef der US-Café-Kette, Howard Schultz, in einem am Sonntag auf der Firmen-Website veröffentlichten Brief an seine Mitarbeiter an.
Demnach wird der Konzern in allen 75 Ländern, in denen er Filialen betreibt, in den nächsten Jahren Flüchtlinge einstellen, die vor Kriegen, Verfolgung und Diskriminierung geflohen seien. Beginnen werde er in den USA mit der Beschäftigung von Flüchtlingen, die in ihren Ländern für das US-Militär gearbeitet hätten, wie etwa Übersetzer.
Investitionen in Mexiko
Scharf kritisierte Schulz auch die Pläne Trumps, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko hochzuziehen, um illegale Einwanderer zu stoppen. "Baut Brücken, keine Mauern", schrieb er. Nach seinen Angaben wird Starbucks weiterhin in Mexiko investieren, wo der Konzern bereits 600 Cafés mit 7.000 Mitarbeitern hat.
Howard Schultz hatte während des Wahlkampfs Trumps Rivalin Hillary Clinton unterstützt. Gerüchte, wonach er selbst nach einem politischen Mandat strebt, bestreitet er.
Trump hatte am Freitag per Dekret angeordnet, dass Bürger der sieben mehrheitlich muslimischen Länder Irak, Iran, Libyen, Somalia, Syrien, Sudan und Jemen für 90 Tage keine Visa erhalten dürfen. Flüchtlingen weltweit wurde die Einreise für 120 Tage untersagt, syrischen Flüchtlingen sogar auf unbestimmte Zeit. Trump will in der Zeit neue striktere Überprüfungsmechanismen ausarbeiten lassen, um "radikale islamische Terroristen" aus den USA fernzuhalten.
Das Verbot gilt auch für Reisende mit doppelter Staatsbürgerschaft. Ausgenommen sind nach US-Regierungsangaben allerdings US-Bürger sowie britische und kanadische Staatsbürger, die einen zweiten Pass aus einem der betroffenen Länder besitzen. Ein Vertreter aus Trumps Team sagte am Sonntag zur Verteidigung des Verbots, der US-Präsident wolle seinem Land ähnliche Anschläge wie in Frankreich, Belgien und Deutschland ersparen.
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