Staatsschulden werden zur Vertrauensfrage

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Internationale Investoren werden zunehmend skeptisch, was die finanzielle Stabilität Österreichs betrifft.

74 Milliarden Euro. So hoch ist die Summe, die die Republik Österreich über ihre Bundesfinanzierungsagentur, kurz OeBFA, heuer an neuen Darlehen in Form von Staatsanleihen aufnehmen muss. Das ist der höchste Wert in der Zweiten Republik. Damit steigen auch die Staatsschulden, die bereits 271 Milliarden Euro ausmachen.

Internationale Investoren, in der Regel große Banken oder Pensionsfonds, neuerdings aber auch Konzerne wie Amazon, werden dadurch verunsichert. Wie sicher ist die Finanzlage Österreichs überhaupt noch? Freilich, im Vergleich zu vielen anderen Staaten stehen wir noch ziemlich gut da. Aber es gibt auch einige Länder wie Niederlande oder Deutschland, die noch besser reüssieren. Und die auch noch andere Vorteile haben im Vergleich zum kleinen Österreich, das am Finanzmarkt keine bedeutende Rolle spielt. Nur zwei Prozent aller Euro-Staatsanleihen entfallen auf Österreich. Klein, aber fein, das war wohl gestern.

Die Bundesregierung wird sich anstrengen müssen, das Budget ehebaldigst zu sanieren, um das Vertrauen der Finanzmärkte wiederherzustellen. Doch wird es ihr gelingen? Die Hoffnung ist prinzipiell eine geringe, in Wahlkampfzeiten - spätestens nächstes Jahr gibt es Nationalratswahlen - schwindet sie gegen Null.

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