Staatshilfe: Bawag PSK zahlt 784 Mio. Euro an Bund

Bawag-Chef Byron Haynes hat bisher 142 Millionen Euro für die Restrukturierung der Bank ausgegeben.
Die Bawag hat die Krise gemeistert. Sie wurde faule Kredite los und konnte den Gewinn verdoppeln.

Die Bawag PSK hat ihre Hausaufgaben gemacht, die Restrukturierung ist weitgehend abgeschlossen. Am Freitag wird die ehemalige Gewerkschaftsbank die restlichen 350 Millionen Euro Staatshilfe an die Republik Österreich zurückzahlen, 200 Millionen Euro tilgte sie bereits im Vorjahr. Für den Bund ist das ein gutes Geschäft: Die Bawag musste dafür 234 Millionen Euro Zinsen und Dividenden zahlen.

Die Bawag konnte die Gelder deshalb vorzeitig rückführen, weil die Geschäfte 2013 erfolgreich verliefen und die Haupteigentümer Cerberus und Golden Tree das Kapital aufstocken. Die US-Finanzinvestoren pumpen weitere 125 Millionen Euro in die Bank. "Wir sind die effizienteste Bank in Österreich und werden diese Position 2014 weiter festigen", sagte Bawag-Chef Byron Haynes am Donnerstag.

Staatshilfe: Bawag PSK zahlt 784 Mio. Euro an Bund
Kennzahlen 2012 und 2013 im Vergleich - Tabelle Grafik 0334-14-BAWAG.ai, Format 42 x 76 mm
So hat die Bank ihre Kernkapitalquote auf 9,4 Prozent verbessert und den Gewinn auf 229 Millionen Euro verdoppelt. Ausschlagend dafür war ein Bündel von Maßnahmen: Die Konzern-Kosten konnten im Vorjahr um 30 Millionen Euro reduziert werden. Den Einsparungen fielen 478 Arbeitsplätze zum Opfer.

Außerdem wurden unrentable Beteiligungen, faule Kredite (300 Millionen Euro) und ein Kredit-Altbestand (1,2 Milliarden Euro) verkauft. Und das Kredit-Portfolio in den CEE-Staaten wurde auf 712 Millionen Euro halbiert.

Klarer Fokus

"Wir setzen auf den Westen, und nicht auf den Osten", sagte Bawag-Finanzchef Anas Abuzaakouk. Die Kernmärkte sind Österreich, Deutschland und Großbritannien. 78 Prozent der Kredite werden in Österreich vergeben. Künftig will die Bawag ihren Marktanteil bei Konsumkrediten steigern und die Kfz-Finanzierung ausbauen.

Zu den Gerüchten, dass der US-Finanzinvestor Cerberus seine Bawag-Anteile versilbern möchte, sagte Haynes: "Es gibt derzeit keinen Verkaufsprozess." Und der Banker erneuerte sein Angebot an die Stadt Linz, im Streit um die verlustreichen Zinswette Swap 4175 jederzeit für Vergleichsgespräche zur Verfügung zu stehen.

Kommentare