Staatshilfen verhindern 60 Prozent der Firmenpleiten

Fast 5.000 Unternehmen meldeten Insolvenz an
Unklar ist jedoch, wie nachhaltig die Stützmaßnahmen wirken, erklärt eine Studie der TU Wien.

Die staatlichen Coronahilfen schützen vor Unternehmenspleiten. Eine Studie kommt zu dem Schluss, dass im Vorjahr 60 Prozent der angesichts der Krise zu erwartenden Pleiten verhindert wurden.
Doch zugleich entsteht eine "Coronablase" und es ist offen, wie nachhaltig die Stützmaßnahmen wirken, beziehungsweise wie schnell und in welchem Umfang diese platzt, sagte ein Experte auf Basis von Creditreform-Daten am Donnerstag.

Wie hoch diese durch Coronahilfen aufgebaute "Coronapleitewelle" ist, hat sich Uni-Professor Walter Schwaiger angeschaut. 2019, im Jahr vor der Pandemie, gingen 1,15 Prozent der Firmen pleite. Angesichts der Pandemie wäre ein Anstieg zu erwarten gewesen, auf eine Corona-Ausfallrate von 1,87 Prozent der Unternehmen.

Weniger Pleiten im Corona-Jahr

Tatsächlich wurden aber im ersten Coronajahr 2020 nur 0,76 Prozent der Unternehmen zahlungsunfähig, also um 1,11 Prozentpunkte weniger als zu erwarten gewesen wäre, rechnet der Leiter des Forschungsbereichs Finanzwirtschaft und Controlling am Institut für Managementwirtschaften (IMW) an der TU Wien vor.

Diese 1,11 Prozent kennzeichnen das "Ausfallpotenzial" und dieses ist damit praktisch gleich hoch, wie die tatsächlichen Ausfälle von 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, schreibt Schwaiger.

Wie schnell und in welchem Umfang sich dieses Potenzial entlädt, sei noch unklar und hänge von der Konjunkturentwicklung sowie vom Zeitpunkt der Beendigung der staatlichen Hilfsmaßnahmen ab. "Die Stützungsmaßnahmen der österreichischen Bundesregierung waren somit vorerst wirksam, und wenn die Coronablase durch eine zügige Wirtschaftserholung nicht - gänzlich - platzt, dann hätten die Stützungsmaßnahmen auch eine nachhaltige Wirkung", so der Uni-Professor.

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