Darunter finden sich 170.000 Euro, abgebucht mit Datum 6. Juli, vom Konto des Steuerberaters Harald R. Auf dem Sparbuch blieben lediglich etwas mehr als 4000 Euro. Bevor er sich selbstständig gemacht hatte, war R. als Buchhalter in der Bank angestellt. Das Institut wurde Kunde der Steuerberatungskanzlei. Wusste R., dem im Burgenland eine Nähe zur SPÖ zugeschrieben wird, als Steuerberater womöglich über den katastrophalen Zustand der Bank Bescheid?
"Selbst schwer geschädigt worden"
Der Steuerberater bestreitet dies gegenüber dem KURIER vehement: „Die Behebung hat mit dem anhängigen Verfahren nichts zu tun“. Zweck sei die Entrichtung eines Kaufpreisteils für den Erwerb einer Immobilie in Wien gewesen. Er plane mit seiner Frau seit Längerem den Ruhestand und habe aus familiären Gründen den Wohnsitz nach Wien wechseln wollen. Der Erwerb der Immobilie habe sich aber Corona-bedingt verzögert.
Er habe durch den Zusammenbruch der Bank selbst einen „enormen wirtschaftlichen Schaden“ erlitten. In Form von offenen Honoraren und nicht von der Einlagensicherung gedeckten Kontobeständen. R. betont, dass sich sein Auftrag bei der Commerzialbank auf die Erstellung der Steuererklärungen auf Basis der vom Wirtschaftsprüfer testierten Bilanzen beschränkt habe. Bei einer Hausdurchsuchung in der Kanzlei wurden Unterlagen sichergestellt. Er sei von der Hausdurchsuchung lediglich in seiner Tätigkeit als Steuerberater betroffen gewesen und nicht beschuldigt, erklärt R. dazu.
Ex-Notenbanker löste Konten auf
Ein pensionierter Mitarbeiter der Nationalbank, die die Commerzialbank vor Ort prüfte, hatte am Tag der Sperre übrigens alle seine Konten und die Konten seiner Familie geschlossen, in Summe einige Zig-Tausend Euro. Gleichzeitig wurde das Geld auf ein Girokonto mit anderem Vornamen wieder eingezahlt.
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