Spar machte 2019 über 280 Millionen Euro Gewinn

Spar machte 2019 über 280 Millionen Euro Gewinn
Der konsolidierte Konzern-Nettoumsatz betrug im vergangenen Jahr 11,2 Milliarden Euro.

Der Salzburger Handelskonzern Spar hat 2019 bei Erlösen und Gewinn deutlich zugelegt. Der konsolidierte Konzern-Nettoumsatz lag bei 11,2 Mrd. Euro (+4,9 Prozent) und das Jahresergebnis nach Steuern kletterte auf 286 Mio. Euro (+9,6 Prozent), wie die Spar Holding AG am Freitag mitteilte. Das Eigenkapital sei um 220 Mio. Euro auf 2,6 Mrd. Euro aufgestockt worden.

Der Handelskonzern erzielte im vergangenen Jahr mit seinen drei Geschäftsfeldern - Lebensmittelhandel, Sportfachhandel/Hervis und Shopping-Center - einen Bruttoverkaufsumsatz von 15,7 Mrd. Euro (+4,7 Prozent). An den 3.207 Standorten in Österreich und in sieben Nachbarländern beschäftigte Spar rund 85.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon über 3.200 Lehrlinge.

Expansion

Im vergangenen Jahr hat die Spar Holding rund 680 Mio. Euro investiert, unter anderem in die Neueröffnung und Erneuerung von Filialen und in Großprojekte. Für 2020 sind Investitionen in "ähnlicher Größenordnung" geplant. Ein großer Teil der Investitionen ging im vergangenen Jahr in das neue italienische Zentrallager und das neue Tann-Produktionswerk für Fleisch und Wurstwaren in Monselice bei Padua. Der Bau sei durch die Corona-bedingten Einschränkungen etwas verzögert, man rechne aber weiterhin mit einer Eröffnung noch in diesem Jahr, hieß es in der Spar-Aussendung am Freitag.

In Ljubljana errichtete die SES Spar European Shopping Centers das nach eigenen Angaben modernste Einkaufszentrum Sloweniens. Der ursprüngliche Eröffnungstermin Ende März 2020 musste wegen der Coronavirus-Pandemie auf Mai verschoben werden. Die 29 Einkaufszentren der SES Spar European Shopping Centers in Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn, Tschechien und Kroatien erreichten 2019 einen Händler-Brutto-Jahresumsatz von 2,8 Mrd. Euro (+2,5 Prozent).

Marktführer

Im Lebensmitteleinzelhandel konnte Spar seinen Marktanteil laut eigenen Angaben von 32,1 Prozent (2018) auf 32,8 Prozent (2019) erhöhen. In den ersten fünf Monaten des Jahres stieg der Marktanteil auf 33,9 Prozent, unter anderem wegen massiven Vorratskäufen in der Coronakrise. Damit ist Spar erstmals Marktführer im heimischen Lebensmittelhandel und überholte den Rewe-Konzern mit seinen Töchtern Billa, Merkur, Penny und Adeg.

Die 237 Hervis-Sport-Filialen erzielten in sieben Ländern einen Gesamtverkaufsumsatz von 513 Mio. Euro(+3,2 Prozent). Per Jahresende hat der Spar-Konzern die Hervis-Chefetage neu besetzt, um "die strategische Ausrichtung des Unternehmens auf neue Beine" zu stellen: Werner Weber ist seit November 2019 neuer Geschäftsführer, ihm zur Seite stehen Gerhard Fritsch und Roland Jegle. Grund für die Neubesetzungen war das Ausscheiden von Alfred Eichblatt nach 22 Jahren an der Spitze von Hervis. Spar hatte sich von ihm "aufgrund unterschiedlicher Auffassungen in der Geschäftspolitik" getrennt. Bereits im Juli 2019 musste der langjährige Hervis-Marketingleiter Gerhard Bradler gehen.

Vorstandswechsel

Die Spar Holding steht mit Jahresende vor einer großen personellen Weichenstellung: Nach 31 Jahren im Spar-Vorstand wird Gerhard Drexel (64) altersbedingt Ende 2020 aus dem Vorstand ausscheiden und Anfang 2021 in den Aufsichtsrat des Handelskonzerns wechseln und dort den Vorsitz übernehmen. Der langjährige Spar-Chef und -Miteigentümer übergibt den Chefsessel an den zehn Jahre jüngeren Fritz Poppmeier (54), Sohn des Spar-Gründers Fritz Poppmeier. Beim Salzburger Familienkonzern Spar ist die Nachfolge streng geregelt. Die Statuten sehen ein Alterslimit von 65 Jahren vor, die Chefs kommen immer aus den Gründerfamilien.

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