Solaranlage auf jedem siebtem Dach

Da einige Förderungen gestrichen wurden, musste die Solarbranche in Österreich allerdings kräftige Rückgänge wegstecken.

Seit Anfang Februar klettern die Ölpreise unentwegt nach oben. Am Montag erreichten sie mit 121 Dollar je Fass (159 Liter) ein Neun-Monats-Hoch. Zu einer Trendumkehr dürfte es in absehbarer Zeit nicht kommen: Der Atomstreit mit dem Iran droht zu eskalieren und die Griechen-Rettung dürfte die Konjunktur beleben.

Entsprechend teuer ist derzeit auch Heizöl. Ein Blick auf die Statistik des Fachverbandes der Mineralölindustrie zeigt, dass die Preise so hoch sind, wie noch nie zuvor zu Jahresbeginn. Rund einen Euro kostet der Liter Heizöl Extraleicht im österreichweiten Durchschnitt.

Branche

Wer sich ein Stück weit unabhängiger von solchen Entwicklungen machen möchte, der könnte beispielsweise in eine thermische Solaranlage investieren – entweder nur zur Warmwasseraufbereitung oder inklusive Heizungsunterstützung. „Ende 2011 waren in Österreich bereits mehr als 270.000 Solaranlagen in Betrieb“, erläutert Roger Hackstock, Geschäftsführer vom Interessensverband Austria Solar. Jedes siebente Einfamilienhaus sei mit einer Solaranlage ausgestattet. Im mehrgeschoßigen Wohnbau seien es hingegen nur zwei Prozent. Dennoch: Pro Kopf weise Österreich weltweit die vierthöchste Dichte solcher Anlagen auf.

In den vergangenen beiden Jahren musste die heimische Solarbranche, die zu 80 Prozent ins Ausland liefert, in Österreich allerdings kräftige Rückgänge wegstecken. 2011 waren es rund 15 Prozent. Hintergrund: In NÖ wurde der Direktzuschuss aus der Wohnbauförderung gestrichen. „Einer der wichtigsten Regionalmärkte kam so praktisch zum Erliegen“, sagt Hackstock. Austria Solar fordert, Neubauten nur noch inklusive Solaranlage zu genehmigen, sowie eine Zweckbindung der Wohnbauförderung.

Billig ist eine Solaranlage freilich nicht: Rund 6000 Euro für Warmwasser (schlüsselfertig) und 12.000 Euro für ein System zur Heizungsunterstützung. Bei fortschreitenden Energiepreissteigerungen, so Hackstock, amortisiert sich diese Investition in rund zehn bis 15 Jahren.

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