Siemens-Österreich-Chef Hesoun hört mit Ende Februar 2023 auf
Seit 2010 ist Wolfgang Hesoun Generaldirektor von Siemens Österreich. In der Aufsichtsratssitzung Mitte September wurde Hesouns Vertrag erwartungsgemäß nicht verlängert, wurde dem KURIER aus Unternehmenskreisen bestätigt. Bei Siemens Österreich gilt eine Altersgrenze für Vorstände von 63 Jahren, die Hesoun im Februar 2023 erreicht.
Der 62-jährige Hesoun startete auch seine Karriere bei Siemens. Er war von 1982 an fünf Jahre lang in Deutschland für Siemens in der Kraftwerkssparte tätig, ehe er zum heimischen Baukonzern Porr wechselte, wo er 2007 Generaldirektor wurde. Drei Jahre später löste er Brigitte Ederer an der Spitze von Siemens Österreich ab.
Hesoun gilt als SPÖ-nahe (er ist der Neffe des früheren Ministers Josef Hesoun), pflegt aber auch gute Kontakte zur ÖVP und setzt sich immer wieder für die Interessen der Wirtschaft ein. So wurde er 2019 Obmann des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie in der Wirtschaftskammer und folgte mit 1. Juli dem ÖVP-nahen Richard Schenz als Vizepräsident der Liste Industrie in der Kammer.
Zudem ist er seit 2021 Aufsichtsratschef der Casinos Austria. Im Juni wurde er auch zum Aufsichtsratschef der Lotterien bestellt. Interesse zeigte Hesoun im Vorjahr auch an der Leitung der Staatsbeteiligungs AG (ÖBAG) nachdem Thomas Schmid infolge der Chat-Affäre abtreten musste. Obwohl als Top-Favorit für den Job gehandelt, kam die Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati zum Zug. Nun will er als selbstständiger Berater tätig sein und Unternehmen hach Österreich holen.
Für den Siemens-Konzern in Österreich arbeiten insgesamt 8.900 Mitarbeiter, davon 2.900 bei der Siemens AG Österreich. Der Umsatz der AG im Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende September) stieg gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr um 12 Prozent auf 1,172 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis stieg von 79,4 auf 82,1 Mio. Euro. Siemens Österreich ist im Konzern zuständig für insgesamt 21 Länder in Zentral- und Osteuropa.
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