Manner will sich Niemetz einverleiben
Die Rettung für den insolventen Wiener Schwedenbombenproduzenten Niemetz könnte aus Wien kommen. In Form des Süßwarenhändlers Manner. Manner hat ein unverbindliches Angebot für den Schwedenbombenhersteller gelegt. Allerdings ist Manner nicht der einzige Interessent. Aus involvierten Kreisen ist zu hören, dass bereits 14 unverbindliche Angebote für Niemetz vorliegen. „Die Größenordnung ist korrekt“, bestätigt Niemetz-Masseverwalter Stephan Riel dem KURIER.
Unter den Interessenten sind nicht nur Österreicher, sondern auch deutsche Unternehmen. Genannt wird auch der Berliner Dickmann’s-Produzent Storck. Storck-Unternehmenssprecher Bernd Rößler will sich dazu nicht äußern: „Wir kommentieren Spekulationen grundsätzlich nicht.“ Zudem sollen Finanzinvestoren prinzipielles Interesse angemeldet haben. Und das, obwohl Niemetz eigentlich noch gar nicht zum Verkauf steht.
Plan B: Verkauf
Niemetz-Masseverwalter Stephan Riel hat am Dienstag den Gläubigern des Schwedenbombenherstellers einen Sanierungsplan vorgestellt. Die ursprüngliche 20-Prozent-Quote ist zu niedrig und muss nachgebessert werden. Dazu müssen die Gesellschafter allerdings zusätzliches Geld aufstellen. Dafür haben sie bis spätestens 7. Mai Zeit. An diesem Tag werden die Gläubiger endgültig über den Sanierungsplan abstimmen. Wird dieser nicht angenommen, tritt Plan B in Kraft – das heißt der Verkauf des Unternehmens wird spruchreif.
„Die vorliegenden Angebote sind derzeit als Interessensbekundungen zu verstehen“, betont Masseverwalter Riel. Er habe möglichen Interessenten Informationen zum Unternehmen zur Verfügung gestellt – auch um sich ein Bild davon zu machen, wie viel bei einem Verkauf überhaupt erlösbar ist. Da die Angebote nicht verbindlich sind, können sie freilich auch nicht als bare Münze genommen werden.
Die Firmen Manner und Niemetz hatten übrigens schon einmal geschäftlich zu tun. Die Böden der Schwedenbomben wurden eine Zeit lang im Manner-Werk in Wolkersdorf produziert.
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