Schweden gegen Kredithilfe für angeschlagene Airline Norwegian

Schweden gegen Kredithilfe für angeschlagene Airline Norwegian
Rettungsaktionen für SAS und Icelandair kommen gut voran.

Für den Fall weiteren Finanzbedarfs kann der ums Überleben kämpfende Billigflieger Norwegian Air nicht auf Staatshilfe aus Schweden setzen. Ein Antrag auf Kreditgarantien sei abgelehnt worden, teilte die zuständige schwedische Behörde am Dienstag mit. Bedingung einer Hilfe während der Coronakrise ist demnach, dass ein Unternehmen vor Ausbruch der Pandemie Ende 2019 gesund gewesen sein muss.

Bei Norwegian habe hingegen ein sehr hohes Risiko bestanden, dass die Airline ihre finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen und keine weiteren Schulden stemmen könnte. Die Airline war für eine Stellungnahme dazu nicht unmittelbar zu erreichen.

Die auf billige USA-Flüge spezialisierte Fluggesellschaft kann sich derzeit mit Hilfe von Kreditgarantien der Regierung Norwegens und Schuldenverzicht von Flugzeug-Leasingfirmen - ihren früheren Gläubigern und jetzigen Eignern - in der Luft halten. Allerdings könnten weitere Finanzspritzen notwendig werden. Vor zwei Monaten hatte Norwegian angekündigt, im Sommer wieder 20 von 150 Flugzeugen abheben zu lassen.

Die Rettungsaktionen für andere Airlines aus Skandinavien kommen unterdessen voran. Die EU-Kommission bewilligte rund eine Mrd. Euro Finanzhilfe von Schweden und Dänemark für die in beiden Ländern beheimatete SAS. Icelandair kündigte eine Kapitalerhöhung für September an und erklärte, die Verhandlungen mit der Regierung Islands und mit Banken über Kreditlinien stünden vor dem Abschluss. Finnair will sich 200 Mio. Euro über neue Schuldverschreibungen besorgen.

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