Noch viel schlimmer als der wohl von Versicherungen gedeckter Sachschaden ist aber, dass die Maschine in nächster Zeit kaum ersetzt werden könnte. Denn Airbus hat Tausende Bestellungen bei der Neo-Serie offen und dabei wegen Engpässen bei den Triebwerken ohnehin schon Lieferschwierigkeiten. Selbst bei den Wartungen gibt es Verzögerungen. Es dürfte also mehrere Jahre dauern, bis der Jet ersetzt werden kann. Aktuell finden sich vier weitere A320neo in der Flotte der Airline.
AUA und Flughafen geben sich zu den Hintergründen des Vorfalls bedeckt. Offenbar wurde der Airbus nach einem London-Flug abgestellt, aber vergessen, eine Art Keil einzulegen. Daraufhin rollte die Maschine zurück und radierte an einem Strommast und dem Gebäude entlang. Schäden dürfte es in mehreren Bereichen und auf beiden Seiten des A320 geben. „Eine Untersuchung zu Schadensursache und -höhe wurde bereits eingeleitet und ist im Gange. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns im Lichte dessen im Moment nicht weiter zu der Beschädigung des A320neo äußern“, sagt AUA-Sprecherin Anita Kiefer.
Rangierunfälle auf Flughäfen sind jedenfalls keine Seltenheit, werden oft aber nicht bekannt gegeben. Allein in Deutschland soll es einen Unfall pro Monat geben. Auch am Flughafen Wien gab es immer wieder Vorfälle, allerdings nicht so extrem wie der aktuelle.
So etwas zu vermeiden, ist gar nicht so einfach. Die großen Jets haben keine Rückspiegel, auch in den Schleppfahrzeugen gibt es Sichtabschottungen. Dazu kommt, dass es durch den zunehmenden Flugverkehr auf den Flughäfen enger wird.
Technische Probleme
Technische Systeme scheiterten bisher daran, dass auf den Airports so viele verschiedene Fahrzeuge unterwegs sind. Diese können nicht alle mit Sendern ausgerüstet werden. Dazu kommt noch das Flughafenpersonal, das ebenfalls Transponder benötigen würde. Alle paar Jahre kommt es sogar vor, dass Arbeiter irrtümlich von Triebwerken eingesogen werden.
Ein weiteres Problem sind weltweit Einsparungen wie in vielen Branchen. Schlecht ausgebildetes Personal und längere Arbeitszeiten haben entsprechende Auswirkungen auf die Fehlerquote. Experten meinen, dass die Zahl von Unfällen am Boden deshalb zunimmt. Valide Zahlen dazu sind aber Mangelware.
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