Schramböck: "Es wimmelt und wuselt in der Start-up-Szene"

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck
"Austrian Startup Monitor": Gründer/innen kamen bisher gut durch die Krise und wollen heuer 10.000 Mitarbeiter/innen einstellen

Die heimische Start-up-Szene ist dank vieler digitaler Geschäftsmodelle, viel Kreativität und auch dank der großzügigen Covid-Hilfsmaßnahmen der Regierung bisher gut durch die Corona-Krise gekommen. Die von vielen befürchtete Pleitewelle ist vorerst ausgeblieben, die Gründertätigkeit hat im Vorjahr sogar leicht zugenommen und vier von fünf Jung-Unternehmen wollen heuer zusätzliches Personal einstellen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des aktuellen "Austrian Startup-Monitors 2020", der am Dienstag präsentiert wurde.

"Es wimmelt und wuselt in der Start-up-Szene", kommentierte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck den Monitor, für den 595 heimische Start-up-Gründer/innen befragt wurden. Hergestellt wird der jährliche Monitor vom AIT Austrian Institute of Technology, dem ThinkTanks "Austrian Startups" und dem Gründungszentrums der Wirtschaftsuniversität Wien. Insgesamt sind seit 2009 rund 2.600 Gründungen in die Studie eingeflossen.

"Gewinner der Krise"

Für Schramböck sind die Start-ups wegen ihrer innovativen Geschäftsmodelle die "Gewinner der Krise" und daher derzeit das "Salz in der Suppe" der heimischen Wirtschaft. Erfreulich sei, dass sich der Sektor auch als Jobmotor erweise und die durchschnittlichen Bewertungen bei Finanzierungsrunden gestiegen seien.  

Die wichtigsten Erkenntnisse des Start-up-Monitors 2020 im Überblick:

- Gründungsdynamik

Insgesamt zählt der Monitor rund 7.000 Start-ups, wobei der Anteil von Gründerinnen seit 2018 von 12 auf über 18 Prozent gestiegen ist. 

- Mehr Beschäftigung

Die heimischen Start-ups beschäftigen im Schnitt 9,6 Mitarbeiter/innen, etwas mehr als 2019. In Summe sind das rund 20.000 Beschäftigte österreichweit. Vier von fünf Start-ups wollen heuer ihren Personalstand aufstocken, was einem Wachstum von 50 Prozent entspricht. In Summe wären das zusätzlich 10.000 neue Arbeitsplätze. "Damit ist die Start-up-Szene Teil des Comeback-Plans der Regierung", meint  Schramböck. 

- Covid-Auswirkungen

Ein Drittel der Start-ups spürte negative Auswirkungen durch die Covid-Pandemie, allerdings gaben 39 Prozent an, sowohl negative als auch positive Folgen gespürt zu haben. Die Hälfte verzeichnete Umsatzrückgänge, ein Viertel jedoch Umsatzzuwächse. 58 Prozent der Betriebe haben Covid-Hilfsmaßnahmen der Regierung in Anspruch genommen. 

- Mehr "grüne" Gründungen

Die Start-ups werden immer "grüner". Zwar bleiben IT- und Softwareentwicklung mit einem Anteil von 29 Prozent die wichtigsten Branchen, ihr Anteil ging im Vorjahr aber trotz Digitalisierungsschub zurück.  63 Prozent aller Start-ups leisten in irgendeiner Form einen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung und werden im Monitor daher als "Green Start-up" eingestuft. Darunter finden sich viele Gründungen von Frauen. Für 27 Prozent der Start-ups stellt die Erreichung von ökologischen Zielen wie nachhaltiger Konsum bzw. nachhaltige Produktion sogar ein vorrangiges Ziel dar. Insgesamt fallen 10 Prozent aller Gründungen auf den Bereich Life Science, 10 Prozent auf  Bereich Konsumgüter und 9 Prozent auf Kreativwirtschaft. 

     

Kommentare