Schokolade: Internationaler Machtkampf um die Kakao-Bohne

Schokolade: Internationaler Machtkampf um die Kakao-Bohne
70 Prozent des weltweit gehandelten Kakaos kommen von der Elfenbeinküste und aus Ghana. Doch die Marktmacht ist ganz wo anders

Unbemerkt von Konsumenten tobt hinter den lieblichen Kulissen der Schokoladenindustrie ein erbitterter Preiskampf um die Kakaobohne. Mit skurrilen Auswüchsen. Denn während weltweit der Schoko-Appetit steigt, erodieren die Kakao-Preise. Derzeit liegen sie rund 40 Prozent unter dem Niveau von vor zehn Jahren. Das lässt die größten Anbauländer der Welt zu außergewöhnlichen Maßnahmen greifen.

Ghana und die Elfenbeinküste sind für bis zu 70 Prozent der Welternte verantwortlich. Reich sind ihre Bauern mit dem Anbau von Kakao aber nicht geworden. Im Gegenteil. Das große Geschäft machen andere entlang der Wertschöpfungskette. Hier konzentriert sich die Macht – nach diversen Übernahmen – auf immer weniger Firmen. Derzeit erwirtschaften laut Fairtrade fünf Konzerne zwei Drittel des weltweiten Schokolade-Umsatzes. Ein Oligopol, das die Verhandlungsposition der Bauernfamilien schwächt.

Kommentare