Sektreport: Weniger Flaschen verkauft, Umsatz trotzdem gestiegen

Symbolbild
Obwohl mehr Menschen regelmäßig Sekt trinken, wurden weniger Flaschen verkauft. Ein Umsatzplus geht sich dank höherer Preise trotzdem aus.

Da knallen keine Korken: Obwohl immer mehr Menschen regelmäßig Sekt trinken, ist die Nachfrage nach Sekt im Vorjahresvergleich zurückgegangen. Das hat die Sektkellerei Schlumberger in ihrem jährlichen Sektreport herausgefunden.

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2023 wurden bisher 4,5 Prozent weniger Flaschen verkauft als im Vorjahr. Schlumberger-Chef Benedikt Zacherl gibt aber zu Bedenken, dass 2021 und 2022  auffallend starke Jahre waren, weil durch pandemiebedingte Gastronomieschließungen mehr Sekt für Zuhause gekauft wurde. 

Ein Umsatzplus von 4,7 Prozent ging sich 2023 für den Sektmarkt trotzdem aus, das aber nur aufgrund der Preissteigerungen. Schlumberger hatte den Preis für seinen Sekt im vergangenen Jahr um 7 Prozent und im Jahr davor um 5 Prozent erhöht. In diesem Jahr möchte Zacherl den Preis trotz der hohen Personalkosten stabil halten.

„Mehr als nur schlecht“

„Die Lohnerhöhungen von bis zu 8,7 Prozent müssen wir erst einmal verdauen“, so Zacherl. Zu Streiks im Handel sagt er, dass diese für die Sekthersteller „mehr als nur schlecht“ wären. Vor allem in der wichtigsten Zeit des Jahres rund um Weihnachten und Neujahr, denn Schlumberger mache etwa 50 Prozent des Absatzes in der Zeit ab Oktober. 

Und das, obwohl Sekt nicht mehr nur zum Anstoßen bei Anlässen getrunken werde, sondern zu einem „Alltagsbegleiter“ geworden ist, wie Zacherl sagt. So werde er mittlerweile gerne auch als Aperitif und zum Essen getrunken oder in Cocktails verwendet. Aus diesem Grund nimmt laut Sektreport auch die Zahl der  Menschen zu, die regelmäßig Sprudel trinken. Waren es  2014 noch 17 Prozent, gaben  in diesem Jahr  fast 30 Prozent an, mindestens ein  Mal monatlich ein Glas Sekt zu trinken.  Immer beliebter wird in den letzten Jahren  alkoholfreier Sekt. Mehr als jeder Dritte gibt an, diesen gelegentlich zu trinken.

Neuer Standort

Schlumberger möchte die Produktion trotz des Absatzrückgangs erhöhen. Deswegen startete das Unternehmen im Sommer den Bau der neuen Produktionsstätte im burgenländischen Müllendorf. „Ein Jahrhundertprojekt“, wie Zacherl es nennt. Immerhin hätte der Bau ursprünglich bereits 2019 beginnen sollen, inklusive Umzug im Jahr 2021. Aufgrund der Pandemie und der Wirtschaftslage  hatte er sich aber verzögert. 

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Seit dem Spatenstich sei man aber im Zeit- und im Budgetplan. Die Kosten belaufen sich auf einen „mittleren zweistelligen Millionenbetrag“, so Zacherl. Der Umzug soll 2025 erfolgen. 35 Mitarbeiter sollen am neuen Standort arbeiten, zehn mehr als in der jetzigen Produktion in Wien. Insgesamt beschäftigt Schlumberger 140 Angestellte.

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