Schaeffler: Proteste der deutschen Beschäftigten gegen Jobabbau

Automobile supplier Schaeffler to cut additional 4400 jobs until the end of 2022
Am Vormittag etwa 2.000 Teilnehmer an drei Standorten. Am Nachmittag weitere Proteste geplant.

Zahlreiche Mitarbeiter des Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler haben am Mittwoch gegen Pläne zum Personalabbau und zu Werksschließungen bei dem fränkischen Familienunternehmen protestiert. In Deutschland nahmen an zwei Standorten 1.700 Mitarbeiter teil. Ob der Österreich-Standort von Schaeffler von den Schließungen betroffen ist, ist noch offen.

Am Standort Schweinfurt hätten sich rund 1.500 Mitarbeiter an einer Protestveranstaltung beteiligt und am Firmensitz in Herzogenaurach hätten rund 200 Schaeffler-Beschäftigte an einem "Trauermarsch" teilgenommen, teilten Gewerkschafter der IG Metall mit. Am unterfränkischen Standort Eltmann seien mehrere Hundert Schaeffler-Mitarbeiter auf den Marktplatz gezogen.

An vielen weiteren Schaeffler-Standorten, darunter Ingolstadt, Luckenwalde (Brandenburg) und Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) sind für den Nachmittag Protestveranstaltungen geplant.

Die Aktionen richten sich gegen den Plan der Unternehmensleitung, bis Ende 2022 rund 4.400 Arbeitsplätze abzubauen und auch ganze Werke zu schließen oder zum Verkauf anzubieten - darunter Eltmann, Luckenwalde und Wuppertal.

Schaeffler kämpft wie viele andere Zulieferer mit der Strukturkrise im Automobilbau. Die Corona-Pandemie ließ das Unternehmen nun in die roten Zahlen rutschen. Die IG Metall kritisierte am Mittwoch, das Maßnahmenpaket ziele vor allem auf den eigentlich gut laufenden Industriebereich, weniger auf die Automotive-Sparte.

"Ein Großteil der 4.400 Arbeitsplätze soll im Bereich Industrie abgebaut werden", sagte Thomas Höhn von der IG Metall in Schweinfurt.

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