Beleuchtungsfirma conlux ist insolvent

Der Amstettener LED-Spezialist will die zweite Chance nutzen. Schulden: 3,22 Millionen Euro.

Vor etwa zwei Jahren dachte man beim Amstettener Unternehmen conlux GmbH, dass man den geschäftlichen Durchbruch endlich geschafft habe. Denn: Der Betrieb, ein Spezialist für Beleuchtungslösungen mit Photovoltaik und LED, hatte vom Kreuzfahrtschiffsunternehmen Costa den Auftrag erhalten, eines der Costa-Schiffe auf LED-Beleuchtung umzurüsten. Doch nach dem Schiffsunglück der Costa Concordia im Jänner 2012 vor der italienischen Insel Giglio legte die Reederei ihre Umrüstpläne auf Eis.

Aber auch andere Projekte verliefen nicht ganz nach Plan. So soll sich ein Projekt in Saudi-Arabien, LED-Beleuchtungen für den öffentlichen Bereich, um fast ein Jahr verzögert haben. Und auch das entwickelte Produkt "flashpad", ein Lichtpaneel für Werkstätten, verkaufte sich nur zögerlich. Dabei wurde die Entwicklung der conlux-Produkte nicht nur mit Eigenkapital und Darlehen, sondern auch mit Fördermitteln finanziert.

Nun musste der Betrieb die Reißleine ziehen und Insolvenz anmelden. Laut den Gläubigerschutzverbänden Creditreform und KSV 1870 wurde am Mittwoch über die conlux GmbH ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Der Betrieb soll fortgeführt werden. Den 70 Gläubigern werden 20 Prozent Quote in Aussicht gestellt.

Die Schulden

Das Unternehmen beziffert seine Schulden mit 3,22 Millionen Euro, davon entfallen 2,59 Millionen Euro auf Banken und 358.000 Euro auf Lieferanten.

Das Vermögen

Die Aktiva werden mit 629.000 Euro beziffert, davon entfallen 267.000 Euro auf offenen Forderungen aus dem Projekt für die saudi-arabische Universität King Faisal.

Die Zukunft

Das Projekt "Universität King Faisal", mit dem bereits eine Million Euro umgesetzt wurde, soll künftig als Referenzprojekt werbemäßig genutzt werden. So soll eine Vielzahl an Angebote im arabischen Raum gelegt worden sein. Auch gibt es mit einer weiteren Firma ein Gemeinschaftsprojekt über eine Lieferung der öffentlichen Beleuchtung "Sapphire" nach Haiti.

Für die 20 Prozent-Quote muss das Unternehmen innerhalb von zwei Jahren rund 644.000 Euro aufbringen.

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