Sanierung der insolventen Autozubehörkette Forstinger abgesegnet

Sanierung der insolventen Autozubehörkette Forstinger abgesegnet
Die Zustimmung zum verbesserten Sanierungsplan ist für alle Beteiligten die bestmögliche wirtschaftliche Entscheidung, so der KSV1870.

Die Autozubekette Forstinger Österreich GmbH ist auf Sanierungskurs. In der heutigen Sanierungsplantagsatzung haben die Gläubiger den vorgeschlagenen Sanierungsplan angenommen. "Die ersten Schritte zur erfolgreichen Fortführung des Unternehmens und Sicherung der Arbeitsplätze wurden heute gesetzt", so Brigitte Dostal vom KSV1870. "Von der Schuldnerfirma wurde auch ein umfangreiches Restrukturierungskonzept vorgelegt. Die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen wurden bereits in Angriff genommen und werden auch zukünftig strikt umzusetzen sein, um den Fortbetrieb des Unternehmens zu sichern."

"Bis zum heutigen Tag wurden von rund 830 Gläubigern (inkl. 550 Dienstnehmern) Gesamtforderungen von rund 24,3 Millionen Euro angemeldet, wovon rund 21,5 Millionen Euro anerkannt und rund 2,75 Millionen Euro bestritten wurden. Da jedoch noch weitere Forderungen (Lohnnebenkosten, Forderungen aus gekündigten Mietverträgen) zu berücksichtigen sind, ist von einer Berechnungsgrundlage für die Sanierungsplanquote von rund 28 Millionen Euro auszugehen", heißt es weiter.

Die Schuldnerin hat folgenden, verbesserten Sanierungsplanvorschlag, der ursprünglich auf Zahlung einer Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren gelautet hat, den Gläubigern angeboten: Fünf Prozent als Barquote (diese erliegt bereits beim Insolvenzverwalter) weitere je 7,5 Prozent binnen 12 und 24 Monaten, jeweils ab Annahme des Sanierungsplans.

„Die 20 prozentige Sanierungsplanquote stellt die Gläubiger deutlich besser, als eine Zerschlagungsquote von höchstens sechs Prozent“, sagt Stephan Mazal von Creditreform. 

Mehrheit der Gläubiger hat zugestimmt

"Bei der Abstimmung über den verbesserten Sanierungsplan wurde sowohl die erforderliche Kopf- als auch Summenmehrheit erreicht und der Zahlungsvorschlag von den Gläubigern daher angenommen". so Dostal. "Die Annahme des verbesserten Sanierungsplans wurde seitens des Insolvenzverwalters empfohlen, da die betroffenen Gläubiger im Falle der Ablehnung des verbesserten Zahlungsvorschlages und der darauf folgenden Liquidation des Unternehmens, bedingt durch eine massive Erhöhung der Forderungen (Schadenersatzansprüche aus gekündigten Mietverträgen, Beendigungsansprüche der verbliebenen rund 500 Dienstnehmer) lediglich mit einer Zerschlagungsquote im unteren einstelligen Prozentbereich rechnen könnten."

„Die Zustimmung zum verbesserten Sanierungsplan ist für alle Beteiligten die bestmögliche wirtschaftliche Entscheidung, um eine nachhaltige Sanierung des Schuldnerunternehmens umsetzen zu können. Auch die tatkräftige Unterstützung der Eigentümer wird notwendig sein, um den angenommen Sanierungsplan zu erfüllen. Dies insbesondere im Hinblick auf den Erhalt der 500 Arbeitsplätze“, sagt Dostal

Mehr Werkstattangebote

Insolvenzursachen waren veränderte Rahmenbedingungen durch Corona, Inflation und Kaufkraftverlust bei den Kunden. Folgende Sanierungsmaßnahmen wurden vom Insolvenzverwalter bereits umgesetzt: Verkleinerung des Filialnetzes von 87 auf 73 Filialen, Reduktion des Personalstands von 518 auf 476.                                                                                                

„Zusätzlich zum Autozubehörhandel will Forstinger mit mehr Service- und Werkstattangeboten durchstarten, um seine Umsätze zu erhöhen.“, sagt Mazal von Creditreform. "Verstärkte Werbemaßnahmen sollen die neuen Angebote bekannt machen."

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