Rülpsende Familie in Tiroler Bergen: Aufregung um Werbe-Video

Symbolfoto.
Der Imagefilm mit "Rülpsern" war nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Es wird eine Entschuldigung gefordert.

Ein irrtümlich von der Tourismusmarketing-Organisation Tirol Werbung auf Social Media veröffentlichtes Werbevideo sorgt derzeit für Aufregung. Auf dem bereits nach kurzer Zeit wieder offline genommenen Film war eine rülpsende Familie inmitten einer Berglandschaft zu sehen. Der Film sei versehentlich veröffentlicht worden, so die Geschäftsführerin der Tirol Werbung, Karin Seiler, zur Tirolausgabe der Kronen Zeitung. Tourismuslandesrat Mario Gerber (ÖVP) forderte Aufklärung.

Der Clip sei nur ein - abgelehnter - Vorschlag einer Agentur gewesen und "versehentlich" im Rahmen eines isolierten Werbemitteltests auf Facebook aufgetaucht, betonte Seiler. Nach Bekanntwerden des Versehens habe man den Test auf der Stelle abgebrochen und das Video von sämtlichen Kanälen der Tirol Werbung entfernt. "Das entspricht nicht unseren Werten", stellte Seiler klar. Die oberste Tirol-Werberin entschuldigte sich und übernahm die Verantwortung.

Dies geht Gerber offenbar nicht weit genug. In einer Aussendung forderte der Tourismuslandesrat am Dienstag "lückenlose Aufklärung" und beauftragte damit Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding. Tirol habe sich "international einen hervorragenden Ruf in Sachen Qualitätstourismus mit Fokus auf Natur, Gastfreundschaft sowie Authentizität aufgebaut", so Gerber. Das dürfe "keineswegs aufs Spiel gesetzt werden".

Kritik von FPÖ

Schockiert über diesen "einzigartigen Skandal" zeigte sich Tirols FPÖ-Landesparteichef Markus Abwerzger. "Anscheinend steckt in der Tirol Werbung der sprichwörtliche Wurm, denn anders kann man solche Vorgänge nicht erklären", kritisierte Abwerzger in einer Aussendung.

Tirols FPÖ-Chef forderte eine strukturelle und personelle Neuaufstellung in der Organisation und erinnerte daran, dass bereits vor zwei Jahren ein Werbevideo der Tirol Werbung Schlagzeilen gemacht hatte. Damals hatte ein anderer Werbespot Vertreter der Tiroler Landwirtschaftskammer (LK) auf die Palme gebracht. Grund dafür war, dass in dem Video ein Krampus in seinen Latte Macchiato statt Kuhmilch Hafermilch wollte - und die Tiroler Kellnerin sich damit freundlich einverstanden zeigte. LK-Präsident Abg. Josef Hechenberger (ÖVP) hatte dies gar als "Affront gegenüber der Tiroler Landwirtschaft" bezeichnet, die Tirol Werbung war zurückgerudert.

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