Casinos: Der Milliardär hat den Joker

Casinos: Der Milliardär hat den Joker
Derzeit wird intensiv über einen Syndikatsvertrag verhandelt. Der Banker Andreas Treichl könnte neuer Aufsichtsratschef werden.

Die Casinos Austria werden am Donnerstag zwei ganz besondere Gäste in ihrer Loge begrüßen. Der tschechische Milliardär Karel Komárek und seine Ehefrau Stepanka besuchen erstmals den Opernball. Dabei geht es um mehr als belanglosen Smalltalk und fröhliches Gewalze. Der Auftritt darf durchaus als Signal gesehen werden.

Neuer Herr

Komárek ist in Österreich am Ziel. Er ist der neue Herrscher über den heimischen Glücksspielkonzern, an dem die Staatsholding ein Drittel hält. Die Sazka Group, die zu Komáreks Mischkonzern KKCG gehört, hat den langen, erbitterten Kampf um die Casinos gewonnen. Weil Novomatic-Gründer Johann F. Graf genervt von der Casinos-Affäre aussteigt und seine 17 Prozent verkauft.

Die Staatsholding ÖBAG könnte gegenüber Novomatic ihr anteiliges Vorkaufsrecht auf knapp sechs Prozent der Casinos-Aktien ausüben. Das würde aber nur den Preis hinauftreiben, Sazka verärgern und nichts bringen. Eine Mehrheit schafft die Republik ohnehin nicht. Die gewieften Tschechen (derzeit 38 Prozent) haben längst mit einem weiteren Aktionär, dem Bankhaus Schelhammer & Schattera, einen Vertrag über gemeinsames Abstimmungsverhalten. Komárek muss sich jetzt nur noch einige Monate gedulden, bis er seinen Deal formal closen kann.

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