Registrierkassen: Zusatz-Einnahmeziel bisher nicht erreicht

Symbolbild.
Die Zahlen zeigen, dass die angepeilten 900 Millionen Zusatzeinnahmen bisher noch nicht erzielt werden konnten.

Stolze 900 Millionen Euro sollten durch die Registrierkassenpflicht jährlich ins Budget gespült werden. Dieser Wert wurde seit der Einführung 2016, die auf viel Kritik aus dem Gastgewerbe gestoßen war, aber nicht erreicht. Das geht aus einem Bericht des Ö1-"Morgenjournals" (Samstag) hervor.

Freilich ist es schwierig die Umsatzsteuersummen zuzuordnen, also zu sagen woher welche Beträge ganz genau kommen. "Wenn man sich die Steuereinnahmen anschaut für 2016 und 2017, dann zeigen die Zahlen, dass diese 900 Millionen Zusatzeinnahmen bisher noch nicht erzielt werden konnten", so Margit Schratzenstaller vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo). Gegebene Steigerungen seien eher auf gestiegenen privaten Konsum dank guter Wirtschaftslage zurückzuführen. Dass die Registrierkassenpflicht von Anfang an per anno 900 Mio. Euro bringt, hätten Experten von Anfang an bezweifelt.

Sinnvoll, um Steuermoral zu stärken

Die Umsatzsteuer hat 2016 rund 27 Milliarden Euro ins Staatsbudget gespült und im Vorjahr 28,3 Milliarden. Aber es hätte eben noch mehr werden sollen, hoffte die vorige Regierung. "Seit 2016 sehen wir, dass das Umsatzsteueraufkommen gegenüber 2015 um 4 Prozent gestiegen ist", so die Wifo-Expertin. "Prognostiziert war aber ein Anstieg von 8,4 Prozent. Etwas ähnliches gilt für 2017. Da ist das Umsatzsteueraufkommen gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent gestiegen, prognostiziert war ein Anstieg von 6,4 Prozent."

"Man sollte auf die konkreten Regelungen schauen", schlägt Schratzenstaller beispielsweise Umsatzgrenzen vor, ab denen die Registrierkassenpflicht gilt. Grundsätzlich sei die Registrierkassenpflicht sinnvoll, um die Steuermoral der Steuerpflichtigen zu stärken, ist die Fachfrau überzeugt.

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