Rauchen: Angabe der Inhaltsstoffe verschwindet

Regale in einem Geschäft gefüllt mit verschiedenen Zigaretten- und Tabakmarken.
Die Raucher seien ohnehin nicht in der Lage, die richtigen Schlüsse aus den Zahlen zu ziehen.

Anfang nächster Woche steht im EU-Parlament die Verschärfung der EU-Tabakrichtline auf der Tagesordnung. Es geht dabei nicht nur um Schockbilder, die künftig bis zu 75 Prozent der Zigarettenpackungen ausmachen sollen, sondern auch um ein Informationsverbot über Details der schädlichen Rauchinhaltstoffe.

Derzeit muss auf jeder Packung das Kondensat (Teer) sowie der Nikotingehalt und der Kohlenmonoxidgehalt angegeben werden. Laut EU-Plan wird es künftig verboten sein, die Raucher auf den Packungen zu informieren, wie viele Schadstoffe eine bestimmte Zigarettenmarke enthält. Die Raucher seien ohnehin nicht in der Lage, aus diesen Informationen die richtigen Schlüsse zu ziehen, heißt es dazu aus dem Umfeld der EU-Kommission. Damit niemand glaubt, er lebe gesünder, weil er Zigaretten mit weniger Schadstoffen raucht, soll es überhaupt keine Angaben mehr geben.

Protestaktion

Klaus Fischer, Präsident des Verbandes der Cigarren- und Pfeifenfachhändler, spricht von einer „Bevormundung“ durch Brüssel. Die heimischen Trafikanten haben eine Protestaktion gegen die neue Tabakrichtlinie gestartet. In vielen Trafiken werden die Zigaretten in den Regalen mit Schockbildern, etwa von Lungenkrebs, verdeckt. Eine Vorschau auf das, was die EU mit der Richtlinie plant.

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