Ramsauer heuert bei Semper Constantia an

Bernhard Ramsauer, langjähriger Österreich-Chef der Deutschen Bank, hatte "Glück" bei Immo-Deal.
Bernhard Ramsauer verkaufte nicht nur seine Luxus-Villa mit hohem Gewinn. Er wechselt in Kürze zur Semper Constantia Privatbank.

Der auffällig gewinnträchtige Immobiliendeal zwischen dem scheidenden Vorstandschef des Deutschen Bank Österreich, Bernhard Ramsauer, und dem Lukoil-Vizepräsidenten Alexander Matytsyn wirbelt viel Staub auf. Wie berichtet hat Ramsauer seine Nobelvilla in Wien-Grinzing mit 1036 Quadratmetern Wohnfläche, sechs Garagenplätzen, einer Gartenanlage samt Pool und Biotop an den russischen Öl-Manager verkauft. Der Kaufpreis betrug satte 23,81 Millionen Euro. Bis Ende März 2015 soll Ramsauer laut Aktenlage die Villa in der Wiener Himmelstraße räumen.

Wie aus Grundbuch-Dokumenten hervorgeht, die dem KURIER vorliegen, wurde die stolze Kaufsumme bereits vor Unterzeichnung des Kaufvertrages am 20. September 2013 (!) bei einem Anwalt (Treuhänder) hinterlegt. Zu diesem Zeitpunkt war Banker Ramsauer gerade einmal wenige Wochen Eigentümer der Villa. Denn: Er hatte erst Ende Juni 2013 von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht, das ihm sein früherer Arbeitgeber, die deutsche Privatbank Sal. Oppenheim, eingeräumt hatte. Die Deutsche Bank übernahm 2009/10 Sal. Oppenheim und auch den Vorstand Ramsauer und die mit ihm bestehenden Verträge.

„Kein Schaden“

Aber Ramsauer zahlte für den Luxus-Bau samt Mobiliar "lediglich" 9,62 Millionen Euro netto an die Deutsche Bank. Zuzüglich der Grunderwerbssteuer macht das einen Reibach von fast 14 Millionen Euro. Fakt ist auch: Der Deal wurde vom Aufsichtsratschef der Deutschen Bank Österreich abgesegnet. Die Frankfurter Mutterbank geht davon aus, dass ihr trotz der hohen Preisdifferenz kein Schaden entstanden ist.

„Der Deutschen Bank lagen vor dem Verkauf zwei unabhängige Verkehrswertgutachten vor“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bank zum KURIER. „Der Verkauf erfolgte im Einklang mit den gesetzlichen Regelungen und den Richtlinien der Deutschen Bank.“ Ramsauer habe bloß sein aus seiner Zeit bei Sal. Oppenheim vertraglich zugesichertes Optionsrecht ausgeübt.

Brisanter Coup

Ende März räumt Ramsauer nicht nur seine Villa, sondern auch seinen Arbeitsplatz als Vorstandschef bei der Deutschen Bank in Wien. Wie in Bankenkreisen kolportiert wird, wird Ramsauer in Kürze zur Semper Constantia Privatbank AG (SCPAG) wechseln. Dieses „Branchengerücht“ wird von der Bank nicht dementiert. Dem Vernehmen nach werden weitere Manager aus dem Bereich Veranlagung der Deutschen Bank Österreich mit Ramsauer in die Wiener Hessgasse bei der SCPAG einziehen.

Die Privatbank

Laut Creditreform gehören mehr als 70 Prozent der Semper Constantia Privatbank AG der Haselsteiner Familien-Privatstiftung des Bau-Tycoons Hans Peter Haselsteiner und weitere zehn Prozent der grosso holding GmbH des erfolgreichen Beteiligungsexperten und Sanierers Erhard Grossnigg; und 9,99 Prozent der Anteile werden dem Vorarlberger Investor Roman Rauch sowie 9,9 Prozent der AZH Beteligungs GmbH zugezählt.

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