Ungarn riss ein Loch in die RLB-Bilanz

Ungarn riss ein Loch in die RLB-Bilanz
Der Konzerngewinn der Raiffeisen-Landesbank NÖ-Wien ist gesunken.

Als „durchaus turbulent“ beschrieb Generaldirektor Klaus Buchleitner bei der Bilanzpressekonferenz der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien sowie ihrer Tochter Raiffeisen-Landesbank NÖ-Wien das Jahr 2012. Kurz gesagt: Der Konzernüberschuss in der Bankengruppe sank von 110,8 auf 22,5 Millionen Euro. Die Holding, die rund 79 Prozent der Bank hält, schrieb im Vorjahr erstmals einen „nicht cash-wirksamen Verlust“ von 26 Millionen Euro.

Epamedia abgestoßen

Hauptursache für das magere Ergebnis 2012 ist, dass die 16,23-Prozent-Beteiligung an der Raiffeisenbank Ungarn mit Bewertungsverlusten von 80 Millionen Euro an die Raiffeisenbank International (RBI) verkauft wurde. Auch die steirische Raiffeisenlandesbank hat Verluste aus der Abgabe ihrer Anteile an Südost- und Osteuropabanken an die RBI erlitten. Ihr Jahresüberschuss stürzte 2012 um fast 90 Prozent auf 14,3 Millionen Euro ab. Die RBI stärkte mit den Zukäufen ihre Eigenkapitalbasis.

In der Raiffeisen Holding NÖ-Wien wirkte sich der Abschied von der defizitären Plakatwerbefirma Epamedia aufs Ergebnis aus. Die „negative Entwicklung in Teilbereichen“ sei aber durch gute Entwicklungen in anderen Konzernteilen ausgeglichen worden, hieß es. Insgesamt hält der Konzern Beteiligungen an 700 Unternehmen.

Die Dividende soll trotz der schwierigen Umstände heuer um zwei Millionen höher ausfallen als im Vorjahr. Die Generalversammlung wird darüber kommende Woche entscheiden.

Und trotz niedriger Zinsen erwartet Buchleitner für die RLB Wien-NÖ für heuer zumindest ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. Für den Konzern geht er von einer „deutlichen Ergebnissteigerung „auf zumindest 100 Millionen Euro“ aus. „Sie werden bei uns nicht groß angelegte Filialschließungsprogramme finden“, versprach er. Zwischen Wien und Niederösterreich sollen Synergien besser genutzt werden.

Mehr Kundengelder

Die Kundeneinlagen sind im Vorjahr um 10,3 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro gewachsen. Auch die Kredite an Privatkunden und Unternehmen konnten gesteigert werden. Im Medienbereich suche man neue Vertriebswege, um Marktchancen zu verbessern. Ein Verkauf von Beteiligungen ist nicht geplant.

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