Post: Zähe Verhandlungen über Zustellbezirke
Der drohende Postler-Streik ist zwar noch nicht endgültig vom Tisch, er dürfte aber voraussichtlich ausbleiben. Mittwoch Nachmittag setzten Post-Chef Georg Pölzl und die Postgewerkschaft die Verhandlungen über die Neuausrichtung der Zustellbezirke fort. Details wollten beide Seiten nach der nächtlichen Marathonsitzung bis drei Uhr morgens nicht nennen. Bei einigen wesentlichen Forderungen der Arbeitnehmervertreter gab es dem Vernehmen nach deutliche Annäherungen und die Chance auf eine Einigung ohne Arbeitskampf.
Ausgelöst hatte den Streit der Plan der Post-Chefs, die Zustellbezirke (Rayons) neu festzulegen und in den meisten Fällen zu vergrößern. Die Gewerkschaft befürchtete dadurch eine unzumutbare Belastung für die rund 9000 Zusteller, die seit Anfang 2013 ein neues Arbeitszeitmodell haben. Dieses sieht vor, dass über ein Jahr gerechnet eine durchschnittliche Arbeitszeit von acht Stunden täglich erreicht wird. Mehrstunden, die vor allem rund um Weihnachten und Anfang des Jahres anfallen, sollen etwa im schwächeren Frühjahr eins zu eins ausgeglichen werden.
Die Postgewerkschaft hatte ein Aussetzen der Neufestlegung der Rayons gefordert, bis genügend Daten über die Auswirkung des neuen Arbeitszeitmodells vorliegen. Weil das Management zuerst Verhandlungen ablehnte, hatte die Gewerkschaft einen Streik beschlossen und vom ÖGB das Okay dafür bekommen.
Außerdem wollten die Belegschaftsvertreter durchsetzen, dass die Zusteller auch im neuen Arbeitszeitmodell bereits vor sechs Uhr Früh mit der Vorarbeit wie Sortieren der Post beginnen dürfen, um wie bisher am frühen Vormittag zustellen zu können. Weil das aber Nachtzuschläge kostet, hatte die Post-Führung das bisher abgelehnt.
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