Porr hat starkes Jahr 2023 hinter sich

Firmensitz des Baukonzernes Porr AG in Wien.
Der heimische Baukonzern Porr hat im vorigen Jahr die Gewinne auf 95 Millionen Euro steigern können. Der Ausblick jedoch bleibt vorsichtig.

Der heimische Baukonzern Porr hat seine Gewinne im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 weiter ausgebaut. Unter dem Strich blieben 95 Mio. Euro - das waren um 15 Prozent mehr als im Jahr davor, wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab. 

Die Produktionsleistung stieg um fast 6 Prozent auf knapp 6,6 Mrd. Euro, der Umsatz um 4,5 Prozent rund auf 6,1 Mrd Euro. Die grüne Transformation und die Energiewende lieferten positive Impulse, insbesondere im Tief- und Infrastrukturbau.

Mit der genannten Umsatzsteigerung habe das Bauunternehmen den Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr um 5,8 Prozent verringern und die im Zuge der Inflation gestiegenen Personal- und Subunternehmerkosten "erfolgreich managen können".

Größtes Baulos in der Geschichte Österreichs

Zu den größten Neuaufträgen zählte etwa das Baulos H53 des Brenner Basistunnels - das den Konzernangaben zufolge "größte Baulos in der Geschichte Österreichs" mit einem Gesamtauftragswert von knapp 1 Mrd. Euro, das gemeinsam mit einem ARGE-Partner durchgeführt werde.

Im Bereich Infrastruktur habe die Porr wichtige Projekte im Zusammenhang mit der Energietransformation gewonnen - etwa das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee in Oberösterreich oder die Untertunnelung der Elbe für die leistungsstarke Windstromleitung SuedLink in Deutschland.

Auch im übrigen Hochbau, etwa aus Gesundheits-, Industrie- und Gewerbebau sowie im öffentlichen Hochbau seien positive Impulse gekommen. Zu den Gesundheitsprojekten zählt etwa das onkologische Spital in Wrocław und die Pommersche Medizinische Universität Szczecin in Polen. Daneben spiele auch der Industriebau eine wesentliche Rolle im Auftragseingang - hier habe die Porr unter anderem den Zuschlag für die Erweiterung des Flughafens Wien-Schwechat bekommen.

In den Porr-"Heimmärkten" Polen, Rumänien und Deutschland sei die Produktionsleistung sogar zweistellig gewachsen. Mehr als die Hälfte davon stammte dabei den Konzernangaben zufolge aus dem Tiefbau. Der Löwenanteil der Produktionsleistung in Höhe von 45,1 Prozent sei in Österreich erwirtschaftet worden.

Porr hat starkes Jahr 2023 hinter sich

2023 war ein enorm spannendes Jahr für die Bauwirtschaft

"2023 war für die Bauwirtschaft ein enorm spannendes und gleichzeitig herausforderndes Jahr", resümierte Konzernchef Karl-Heinz Strauss laut Mitteilung im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz. Auf der einen Seite hätten positive Impulse in der Umwelt- und Energiepolitik das Baugeschehen dominiert. Auf der anderen Seite habe die Branche einen Rückgang im Wohnbau zu spüren bekommen, der bei der Porr mit rund 8 Prozent des Auftragsbestands untergeordnet sei.

Insgesamt vergrößerte sich der Orderpolster im abgelaufenen Jahr um 3 Prozent auf rund 8,5 Mrd. Euro. Der Auftragseingang erhöhte sich um 2,7 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro.

Der Gewinn je Aktie (EPS) legte um gut 34 Prozent von 1,65 auf 2,21 Euro kräftig zu. Die Dividende soll nun um 25 Prozent von 0,6 auf 0,75 Euro je Anteilsschein deutlich angehoben werden.

 Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erzielte die Porr 2023 einen Gewinn (EBITDA) von 344,3 Mio. Euro - ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Vor Zinsen und Steuern waren es (EBIT) 140,3 Mio. Euro (plus fast 17 Prozent). Der Gewinn vor Steuern (EBT) stieg von 110 auf 130,7 Mio. Euro um 18,8 Prozent. Die EBT-Marge gemessen an der Produktionsleistung wuchs den Angaben zufolge auf 2,0 Prozent, die EBIT-Marge gemessen am Umsatz auf 2,3 Prozent.

Die Eigenkapitalquote habe sich zum Stichtag 31. Dezember 2023 um 1,5 Prozentpunkte auf 20,8 Prozent verbessert. Durch die frühzeitige Refinanzierung des Hybrid- und Genussrechtskapitals sei die Eigenkapitalquote nachhaltig abgesichert, so die Porr. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen seien erfolgreich abgebaut und das Working Capital ebenso reduziert worden. Der Konzern verfüge nach wie vor über "einen komfortablen Liquiditätspolster". Die Liquiditätsreserven hätten per Ende 2023 rund 1,04 Mrd. Euro erreicht. Die Net-Cash-Position habe zum Jahresende 40,1 Mio. Euro betragen.

Angesichts gut gefüllter Auftragsbücher erwartet das Management für 2024 "trotz eines volatilen Umfelds" eine moderate Leistungssteigerung sowie einer Erhöhung des Betriebsergebnisses. Die Einschätzung des weiteren Geschäftsverlaufs orientiere sich an den aktuellen Zielen in den einzelnen Bereichen sowie an den Chancen und Risiken, die sich in den jeweiligen Märkten ergeben. Jegliche Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung sei mit Prognoserisiken behaftet. Sollte sich die geopolitische Situation verschärfen, könnte dies negative Auswirkungen auf die Porr und ihre Geschäftstätigkeit haben.

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