Pleite einer prominenten Kärntner Werbeagentur

Die Klagenfurter Agentur hat ein Konkursverfahren am Hals
"Top Team" ist mit fast 40.000 Euro überschuldet. Die frühere SPÖ-Firma steht im Zentrum von Ermittlungen gegen den Kärntner Landeshauptmann.

Gegen die Kärntner Werbeagentur "Top Team" ist am Mittwoch ein Konkursverfahren eröffnet worden. Wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in einer Aussendung mitteilte, standen Aktiva von 41.000 Euro Passiva in Höhe von 80.000 Euro gegenüber. Als Grund werden unter anderem "massive Verluste bei bisher bestehenden Kunden" genannt, laut KSV sind fünf Mitarbeiter betroffen.

Die Agentur mit dem Slogan "Wir sind zu allem fähig" bezeichnet sich selbst als Full-Service-Agentur für alle Werbebereiche mit Schwerpunkt auf Corporate Design und Unternehmenskommunikation.

"Top Team"-Affäre

Die frühere SPÖ-Agentur hatte in der gleichnamigen "Top Team"-Affäre Bekanntheit erlangt. Dabei geht es um den Vorwurf der Untreue, unter anderem gegen den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser ( SPÖ). Über Scheinrechnungen soll Geld aus dem Landesbudget bei der parteieigenen Werbeagentur "geparkt" worden sein, weil man befürchtete, die Gelder im Folgejahr nicht mehr genehmigt zu bekommen. Kaiser hatte angekündigt, bei Vorliegen einer rechtskräftigen Anklage zurückzutreten. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) arbeitet derzeit an einem Vorhabensbericht in der Causa.

Keine SPÖ-Aufträge mehr

Laut einer Sprecherin von Kaiser bekam die Agentur noch Aufträge des Landes Kärnten - und zwar die Gestaltung von Todesanzeigen. Das werde aber derzeit umgestellt, künftig wolle man das hausintern machen. Die Partei hatte die Agentur im Frühjahr 2010 verkauft, man hatte sich damals von allen wirtschaftlichen Betrieben getrennt, hieß es auf APA-Anfrage von der Partei. Von der SPÖ erhielt die Agentur auch keine Aufträge mehr. Die derzeitigen Inhaber hatten nichts mit der gerichtsanhängigen Causa zu tun.

Kommentare