Pkw-Absatz europaweit um 38 Prozent eingebrochen

Der Absatz auf dem weltgrößten Automarkt sank bereits den fünften Monat in Folge
Alle Märkte und alle großen Hersteller waren von dem Einbruch im ersten Halbjahr betroffen.

Der europäische Automarkt hat auch im Juni unter den Folgen der Coronapandemie gelitten. In der Europäischen Union (EU) wurden insgesamt 949.722 Pkw neu zugelassen, das waren um 22,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie der zuständige Branchenverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte. In Österreich gingen die Pkw-Neuzulassungen im Juni um 18 Prozent auf 26.676 Autos zurück. Im Mai waren die Zulassungszahlen noch um über die Hälfte abgesackt, nachdem der europäische Automarkt im Zuge der sich zuspitzenden Viruskrise im April förmlich zusammengebrochen war.

Seit Jahresbeginn bezifferte sich das Minus bei den EU-Neuzulassungen den Angaben zufolge auf 38,1 Prozent: Insgesamt wurden 4,28 Millionen Pkw zugelassen.

In den vier wichtigsten EU-Märkten verzeichnete das heftig von der Pandemie gebeutelte Spanien (minus 50,9 Prozent) den deutlichsten Einbruch im bisherigen Jahresverlauf, gefolgt von Italien (minus 46,1 Prozent) und Frankreich (minus 38,6 Prozent). In Deutschland sanken die Neuregistrierungen in den ersten sechs Monaten um 34,5 Prozent. In Österreich brachen die Neuzulassungen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35,9 Prozent ein.

Erholung

Aufgrund der Lockerungen in vielen Ländern und der Wiederöffnung der Autohäuser nach dem Lockdown fiel das Minus nun deutlich geringer aus. Trotz der Verbesserung habe sich die Nachfrage im Juni aber noch nicht komplett erholen können, hieß es.

Wegen der Coronakrise verzeichneten alle EU-Märkte mit Ausnahme Frankreichs den Angaben zufolge weiterhin klare Rückgänge. Dass Frankreich bei den Neuzulassungen auf ein Plus von 1,2 Prozent kam, sei auf seit Anfang Juni begonnene Maßnahmen der französischen Regierung zurückzuführen, den Verkauf von emissionsarmen Fahrzeugen anzukurbeln. Die anderen großen EU-Märkte Spanien (minus 36,7 Prozent), Deutschland (minus 32,3 Prozent) und Italien (minus 23,1 Prozent) mussten dagegen alle erneut deutliche Einbußen im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen.

Keine der großen Automarken konnte sich dem Trend entziehen. Der VW-Konzern kam bei den Neuzulassungen auf ein Minus von 24,8 Prozent, für BMW ging es um 18,9 Prozent abwärts, für Daimler um 16 Prozent. Der französische PSA-Konzern mit Marken wie Peugeot, Citroën und Opel musste einen Rückgang um 28,3 Prozent hinnehmen. Für Renault ging es um 15,7 Prozent bergab, der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler kam auf ein Minus von 28,4 Prozent.

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