Mateschitz und Pierer schnappen sich Mehrheit bei Rosenbauer

Mateschitz und Pierer schnappen sich Mehrheit bei Rosenbauer
Der Red-Bull-Erbe Mateschitz und der Industrielle Pierer erwerben die Mehrheit und sollen in den Aufsichtsrat des Feuerwehrausrüsters einziehen

Bereits im Juni einigte man sich darauf, dass das Konsortium „Robau“ rundum Mark Mateschitz, KTM-Chef Stefan Pierer und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) im Rahmen einer Kapitalerhöhung Anteile vom angeschlagenen Feuerwehrausrüster Rosenbauer erwerben wird. Dafür investierte ihre Beteiligungsgesellschaft 119 Millionen Euro und erhielt ein Drittel der Unternehmensanteile.

Am Donnerstag wurde nun bekannt, dass sich Mateschitz und Pierer mit den 33 Prozent nicht zufriedengeben möchten und eine Mehrheitsbeteiligung anstreben. Konkret soll ihre Gesellschaft ein zusätzliches Aktienpaket in Höhe von 25,15 Prozent kaufen. Damit erwirbt das Konsortium die Mehrheit und die Kontrolle über den oberösterreichischen Feuerwehrausrüster (Leonding). Auch eine Neubesetzung des Aufsichtsrats ist geplant: Mark Mateschitz und Stefan Pierer sollen neben weiteren neuen Mitgliedern in das Kontrollgremium gewählt werden. 

Rosenbauer steckt derzeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Das Unternehmen kämpft mit einer hohen Schuldenlast, die Nettofinanzverschuldung betrug zuletzt 428 Millionen Euro. Im abgelaufenen Jahr 2023 hatte Rosenbauer nach einem Verlust aber wieder schwarze Zahlen geschrieben, der Gewinn lag bei 1,2 Millionen Euro.

Das US-Magazin Forbes schätzt das Vermögen von Mateschitz auf 39,1 Milliarden US-Dollar. Der 32-Jährige gehört damit zu den reichsten Youngstern weltweit. Mark Mateschitz erbte im Jahr 2022 als einziges Kind von seinem Vater Dietrich dessen 49-Prozent-Anteil an Red Bull. Die restlichen 51 Prozent gehören der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya. 

Der oberösterreichische Industrielle Stefan Pierer ist seit 2022 Chef der oberösterreichischen Industriellenvereinigung. Erst 2023 wurde Pierer Alleineigentümer des damals ins Straucheln geratenen deutschen Automobilzulieferers Leoni. Im Jahr 2017 unterstützte der Unternehmer die ÖVP mit einer Spende von rund 400.000 Euro. 

Der nun von Mateschitz und Pierer mit ihrer Gesellschaft mehrheitlich erworbene Feuerwehrausrüster Rosenbauer mit Hauptsitz in Leonding (nahe Linz) stattet Feuerwehren auf der ganzen Welt aus, nach eigenen Angaben fahren in 150 Ländern Fahrzeuge von Rosenbauer. 

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