Pierer und Mateschitz steigen bei Feuerwehrausrüster Rosenbauer ein
Kolportiert wurde der Einstieg bereits seit einiger Zeit, am Donnerstag bestätigte der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer den Verkauf von 3,4 Mio. neuen Aktien an Stefan Pierer, Mark Mateschitz sowie die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) .
Die von den Investoren gegründete Robau Beteiligungsverwaltung GmbH soll insgesamt 119 Mio. Euro oder 35 Euro pro Aktie bezahlen und wird nach dem Kauf der Aktien 33 Prozent der Unternehmensanteile halten.
Österreichische Lösung
Zuletzt hatte sich auch der teschechische Tatra-Konzern an einem Einstieg bei Rosenbauer interessiert gezeigt. Die österreichische Lösung hat sich aber durchgesetzt. Mit der im Mai beschlossenen Kapitalerhöhung und der Ausgabe der neuen Aktien, die zur Gänze von Robau übernommen werden, wird die Familie Rosenbauer die Mehrheit an dem Feuerwehrausrüster verlieren. Ihr Anteil verwässert sich von zuvor 51 Prozent auf ebenfalls knapp ein Drittel.
Die Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH (BVG), die die Anteile von 26 Familienmitgliedern bündelt, bleibe dem Unternehmen als wesentlicher Kernaktionär weiterhin verbunden, heißt es in der Unternehmensmitteilung.
Hoch verschuldet
Hintergrund der Transaktion, die noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen steht, sind wirtschaftliche Schwierigkeiten. So leidet Rosenbauer unter einer hohen Schuldenlast, die Nettofinanzverschuldung betrug zuletzt 428 Mio. Euro.
Pierer, der auch Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich ist, gründete mit dem Red-Bull-Erben Mateschitz eine eigene Gesellschaft, in der 67 Prozent der Robau-Anteile gebündelt sind: die PiMa Beteiligungsverwaltung GmbH. Die übrigen Anteile an Robau halten die Raiffeisen Beteiligungsholding GmbH (20 Prozent) sowie die Invest Unternehmensbeteiligungs AG (13 Prozent).
Die Investition unterstreiche das Vertrauen in die langfristige Perspektive und das Wachstumspotenzial von Rosenbauer, wird Pierer in der Unternehmensaussendung zitiert. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Robau die Mehrheit an dem Feuerwehrausrüster anstrebt und sich mit einer Minderheitsbeteiligung nicht zufriedengeben wird.
Schwarze Zahlen
Im abgelaufenen Jahr hatte Rosenbauer wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Gewinn lag bei 1,2 Mio. Euro, nach einem Minus von 22,3 Mio. Euro im Jahr davor, teilte das Unternehmen im April mit. Auch das operative Ergebnis (EBIT) drehte mit 37,5 Mio. Euro wieder ins Plus, nach einem Verlust von 10,6 Mio. Euro im Jahr 2022.
An der Wiener Börse notierten die Rosenbauer-Aktien Donnerstagmittag, nach Bekanntgabe des Robau-Einstiegs, bei 34,80 Euro.
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