Papier- und Chemieindustrie brauchen das meiste Gas

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Weitere gas-intensive Industriesektoren sind die Eisen- und Stahlerzeugung.

Die Papierindustrie braucht, gefolgt von der Chemieindustrie, das meiste Gas in Österreichs Industrie. Zusammen benötigen die beiden Sektoren mehr als ein Zehntel des gesamten österreichischen Gasverbrauchs von rund 90 Terawattstunden jährlich. Weitere gas-intensive Industriesektoren sind die Eisen- und Stahlerzeugung, die Baustoffindustrie sowie auch die Nahrungsmittelproduktion, wie aus Zahlen der Wirtschaftskammer und Statistik Austria für 2020 hervorgeht.

2020 betrug der Energetische Endverbrauch bei Papier und Druck 5,9 Terawattstunden Gas, in der Chemie und Petrochemie waren es 5,1 Terawattstunden. Das sind 19,3 bzw. 16,7 Prozent des gesamten Gasverbrauchs im produzierenden Bereich. Dahinter folgten die Eisen- und Stahlerzeugung mit 4,7 Terawattstunden Gas, die keramische Industrie (Steine und Erden, Glas) mit 4,4 Terawattstunden und die Lebensmittelindustrie mit 3,5 Terawattstunden.

Gas derzeit mehr oder weniger alternativlos

Insgesamt werden aktuell rund 40 Prozent des Erdgases von der Industrie verbraucht. In der Produktion etwa von Papier, Stahl, Glas oder auch Kunstdünger ist Gas derzeit mehr oder weniger alternativlos, der fossile Brennstoff soll gemäß den Klimazielen in diesem und im nächsten Jahrzehnt jedoch durch grünen Wasserstoff oder grünes Gas ersetzt werden. Weitere 30 Prozent des Gases werden für Strom und Fernwärme, etwa in der Müllverbrennung, verwendet und 20 Prozent von den Haushalten, die mit Gas heizen.

Weniger Gas gespeichert wegen hoher Preise

Laut Gas Infrastructure Europe ist der Gas-Füllstand in Österreich von zuletzt 18,2 Prozent Mitte Februar weiter auf 15,5 Prozent gesunken. Damit sind in Österreichs Gasspeichern derzeit noch 14,8 Terawattstunden Gas eingelagert. Aufgrund der schon 2021 hohen Gaspreise wurde im vergangenen Jahr weniger Gas gespeichert als sonst. Die Gasversorger beginnen in der Regel nach Ende der Heizsaison mit dem Einspeichern. Im Gespräch ist ein Erdgasbevorratungsgesetz, das einen Füllstand von 80 Prozent vorschreiben soll.

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