Pakt mit dem Bösen? Aufregung um Haferdrink-Hersteller Oatly

Pakt mit dem Bösen? Aufregung um Haferdrink-Hersteller Oatly
Nach dem umstrittenen Einstieg von US-Investor Blackstone rufen Fans zum Boykott des schwedischen Öko-Marke auf.

Oatly, der schwedische Pionier in Sachen Haferdrinks, hat sich den Zorn seiner Fans zugezogen. Das Unternehmen positioniert sich mit seinen Milchersatz-Produkten selbst als Weltverbesserer, der Konsumenten und die Lebensmittelindustrie dazu bewegen möchte, die Ernährung klimafreundlicher zu gestalten.  „We promise to be a good company“, schreibt das Unternehmen nicht nur auf seiner Website, sondern auch auf alle Hafermilch-Packungen, die auch in Österreich erhältlich sind.

Pakt mit dem Bösen? Aufregung um Haferdrink-Hersteller Oatly

Doch Kunden und Fans der Marke zweifeln nun am Versprechen. Der Grund: Mitte Juli hat der schwedische Konzern zehn Prozent seiner Anteile ausgerechnet an die US-Investmentgesellschaft Blackstone verkauft. Blackstone pumpt 200 Millionen Dollar in die Öko-Firma, weitere Investoren in der Finanzierungsrunde des stark wachsenden Unternehmens sind die US-Promis Winfrey, Natalie Portman sowie der frühere Vorstandschef von Starbucks.

Kritik an Blackstone

Viele Hafermilch-Fans kritisieren den Deal mit Blackstone scharf und rufen sogar zum Boykott der Marke auf. Blackstone stand erst kürzlich für Investitionen in ein brasilianisches Infrastrukturunternehmen in der Kritik, das für massive Rodungen im Amazonas-Regenwald verantwortlich sein soll. Mit dem Klimaversprechen von Oatly passt das nicht zusammen. Außerdem soll Blackstone-Chef Stefe Schwarzman US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf unterstützen und ein enger Vertrauter von ihm sein. 

Blackstone und Oatly weisen die Kritik zurück. Oatly verweist in einem Tweet darauf, dass Nachhaltigkeit nach wie vor im Mittelpunkt aller Unternehmensaktivitäten stehe und die Entscheidung für eine Investition durch Blackstone wohl überlegt sei. „Wir müssen die Finanzgemeinde ermutigen, mit ihrem Kapital nachhaltige Investitionen zu tätigen, wenn wir den Klimawandel wirklich angehen wollen,“ begründet Oatly den Schritt.

Die Investition habe Blackstone – einem führenden Akteur für Finanzdienstleistungen – die Möglichkeit gegeben, sein Kapital in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken, damit es einen positiven Beitrag leisten könne.

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