Onlineshopping: Bequem sein darf kosten

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Die Einführung einer Rücksendegebühr ist ein vernünftiger Schritt, um das Bewusstsein der Konsumenten zu schärfen. Bewirken wird sie eher wenig.

10 Paar Schuhe bestellt, acht davon werden zurückgeschickt. Kein Einzelfall. Falsche Größe, falsche Farbe, falscher Stil. Egal, wen juckt’s, die Retoure kostet eh nix (außer den Weg zur Post und die Wartezeit dort).

Das Internet und der Gratis-Rückversand hat zu wahren Exzessen beim Shoppen abseits vom stationären Handel geführt. Was für die Kunden eine bequeme Sache ist, erweist sich für die Umwelt zu einer Belastung. Unmengen an Verpackungsmaterial, das entsorgt werden muss, sowie unzählige Transportkilometer, die anfallen und sinnlos CO2 verursachen. Und nicht zuletzt die Vielzahl an zurückgeschickten Waren, die nicht ein einziges Mal benutzt wurden und – weil es für die Onlineriesen billiger ist – vernichtet werden.

Wenn es hilft, diese Auswüchse an dekadentem westlichen Konsumwahn auch nur ein wenig einzudämmen, dann ist es richtig und wichtig, wenn die Anbieter eine Rücksendegebühr einführen. Angesichts deren geringer Höhe ist aber eine größere Verhaltensänderung ohnehin nicht zu erwarten (zumal Marktführer Amazon dahingehend nichts plant). Dafür könnte derzeit nur die hohe Inflation sorgen, die die Lust aufs ausgiebige Bestellen bremst.

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