OMV: "Wir bohren nicht nach Schiefergas"

OMV: "Wir bohren nicht nach Schiefergas"
NÖ-Grüne glauben dem Konzern nicht und fordern ein klares Wort von Politikern.

Ein Bohrwagen der OMV im Weinviertel sorgt für Beunruhigung bei den niederösterreichischen Grünen. Sie vermuten, dass der heimische Öl- und Gaskonzern trotz gegenteiliger Versprechen nach Schiefergas sucht und dabei die Umwelt gefährdet.

„Es wird gebohrt, was das Zeug hält“, sagt die Grüne Landtagsabgeordnete Amrita Enzinger. Und das in dem Naturschutzgebiet rund um die March-Thaya-Auen. Auch wenn es sich vielleicht nicht um Schiefergas-Bohrungen handle, sondern um konventionelle Öl- und Gassuche, geschehe dies mit fragwürdigen Mitteln, nämlich unter Einsatz von Chemikalien, die in das Grundwasser gelangen könnten.

Die OMV hat dieser Darstellung widersprochen, findet allerdings keinen Glauben bei der Grünen Abgeordneten. Sie hat daher die niederösterreichische Landespolitik aufgefordert, der Sache nachzugehen. NÖ-Tourismussprecher Kurt Hackl (ÖVP) betont, dass auch die Volkspartei gegen Schiefergas-Förderung sei. Er wolle das Thema aber nicht in den Wahlkampf ziehen. Für bedenklich hält er die jüngsten Aussagen der OMV, dass Schiefergas weiter eine Option bleibe.

Aus und vorbei

Das dementiert OMV-Explorations-Chef, Jaap Huijskes: „Wir bohren nicht nach Schiefergas. Aus. Punkt. Schluss. Wir haben die ganze Mannschaft abgezogen.“

Zudem wäre nicht einmal eine Probebohrung nach Schiefergas ohne Umweltverträglichkeitsprüfung möglich. Die OMV halte sich strikt an die Gesetze. Was im Weinviertel passiere, sei das, was die OMV seit 50, 60 Jahre dort mache: Öl- und Gas fördern – und das unter Einhaltung aller Umwelt-Auflagen.
Die Hoffnung von OMV-Chef Gerhard Roiss, dass die EU ein Machtwort in Sachen Schiefergas sprechen könnte, dürfte nicht aufgehen. Das EU-Parlament hat am Donnerstag entschieden, die Nationalstaaten sollten selbst entscheiden, ob und wie Schiefergas gefördert wird.

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