Seit einigen Monaten gibt es aber einen neuen Konzernbetriebsrat, und dieser nominierte Nicole Schachenhofer, 44, für die Entsendung in die ÖBAG.
Lindner, seit mehr als 30 Jahren im Betriebsrat, war im OMV-Aufsichtsrat mit der Forderung nach einem höheren Bonus für Seele aufgefallen. Er hatte schriftlich zugesagt, den Platz in der ÖBAG zu räumen, sobald sich der Konzernbetriebsrat neu konstituiert habe.Das ist längst der Fall, doch Lindner sitzt immer noch in der ÖBAG. Was die Neos massiv kritisieren, sie bereiten dazu eine parlamentarische Anfrage an ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel vor.
Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker will von Blümel wissen, warum er bisher auf die Möglichkeit einer vorgezogenen Hauptversammlung verzichtet habe, um die Frauenquote zu erfüllen. Oder welche anderen Schritte er zu unternehmen gedenke, „um den gesetzmäßigen Zustand eines Frauenanteils von 30 Prozent herzustellen“.
E-Control in Frauenhand
Da ist die grüne Klimaministerin Leonore Gewessler schon ganz anders unterwegs. Nach einem wochenlangen Gezerre einigte sie sich mit der ÖVP über die Neubesetzung des Aufsichtsrates der E-Control, die wie der KURIER berichtete, seit Mitte März ohne Kontrolle war. Gewessler wollte ursprünglich das Mandat der ÖVP-nahen Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati als Aufsichtsratsvorsitzende nicht mehr verlängern, lenkte dann aber ein.
Am Dienstag segnete der Ministerrat den neuen Aufsichtsrat ab, Hlawati bleibt an der Spitze. Sie ist auch Aufsichtsratschefin bei Telekom und Post.
Gewessler ist die Gleichstellung von Frauen ein ernsthaftes Anliegen. Der E-Control-Aufsichtsrat ist jetzt ausschließlich in Frauenhand. Vize-Aufsichtsratsvorsitzende bleibt die AK-Energieexpertin Dorothea Herzele, neu sind die Anwältin Dörte Fouquet und Ilse Stockinger, Chefin der Arena Projektentwicklung der Wien Holding. Gleichzeitig wird die ebenfalls verwaiste wichtige Regulierungskommission mehrheitlich mit Frauen besetzt.
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