Oktoberfeste bescheren Handel und Gastro Millionenumsätze

Oktoberfeste bescheren Handel und Gastro Millionenumsätze
Österreichs Bierfeste im September und Oktober sorgen für einen Mehrumsatz von 90 Millionen Euro.

Am kommenden Samstag heißt es in München wieder „O’zapft is“, wenn zum 189. Mal das traditionelle Oktoberfest startet. Auch in Österreich sind Oktoberfeste in den vergangenen Jahren zu einer festen Tradition geworden. Auf der Wiener Kaiser Wiesn etwa, die am 26. September beginnt, werden heuer mehr als 400.000 Gäste erwartet.

 „Die Oktoberfeste haben sich nicht nur für die Gastronomie und die Tourismuswirtschaft zu einem relevanten Wirtschaftsfaktor entwickelt, sondern auch für den Handel“, sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands. Die genauen Zahlen dazu hat erstmals der Handelsverband gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Reppublika erhoben. 

„Neben dem Großhandel, der die Gastronomie beliefert, darf sich während der Wiesn-Saison auch der Einzelhandel über Mehrumsätze in Höhe von rund 90 Millionen Euro freuen“, sagt Will. „Am stärksten davon profitieren kann der Bekleidungseinzelhandel.“

Demnach geht zumindest jeder fünfte Österreicher mindestens einmal in diesem Herbst auf ein Oktober- oder Trachtenfest (1x: 14 Prozent; mehrmals: 6 Prozent). Weitere 17 Prozent sind sich noch nicht sicher, können es sich aber vorstellen. Dabei gibt es ein klares Alters-Gefälle: Bei den 18- bis 29-Jährigen sind sogar 40 Prozent der Befragten in den nächsten Wochen fix einmal oder öfters auf einem derartigen Fest. Unter den 50- bis 60-Jährigen finden sich nur noch 15 Prozent, bei den Über-60-Jährigen gar nur 7 Prozent Wiesn-Besucher.

Ein Viertel der Wiener besucht ein Herbstfest

Dabei sind die Wiener mit Abstand die fleißigsten Oktoberfest-Besucher: In der Hauptstadt sagen 20 Prozent der Einwohner, sie würden zumindest einmal, weitere 7 Prozent, sie würden mehrmals ein Oktober- oder Trachtenfest besuchen, weitere 18 Prozent denken noch darüber nach. Dahinter folgt die Region Salzburg/Oberösterreich (1x: 16 Prozent; mehrmals: 7 Prozent), gefolgt von den Regionen Niederösterreich/Burgenland (1x: 12 Prozent; mehrmals: 6 Prozent) und Steiermark/Kärnten 1x: 13 Prozent; mehrmals: 4 Prozent). Schlusslicht sind die westlichen Bundesländer Tirol und Vorarlberg (1x: 7 Prozent; mehrmals: 9 Prozent) .

Jeder zehnte Befragte hat vor, in Zusammenhang mit dem Besuch dieser Feste auch Einkäufe im Einzelhandel zu tätigen. Und dafür wird durchaus tief in die Tasche gegriffen: Der Mittelwert für die geplanten Handelsausgaben liegt laut der Umfrage bei 185 Euro. Am ausgabefreudigsten zeigt sich übrigens die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. Und obwohl die Tiroler und Vorarlberger vergleichsweise selten Oktoberfeste besuchen, lassen sie sich das im Vergleich mit den anderen Bundesländern am meisten kosten, nämlich 235 Euro.

Dirndln und Lederhosen

Am häufigsten eingekauft werden für den Besuch der Oktober- und Trachtenfeste Dirndln (51 Prozent der Frauen, die Einkäufe tätigen) bzw. Lederhosen oder andere Herrentracht (42 Prozent der Männer, die Einkäufe tätigen). Immerhin jede:r Dritte, der anlässlich eines Herbstfestes einkaufen geht, investiert in neue Schuhe - hier befinden sich übrigens die Herren in der Überzahl. Fast ebenso viele kaufen sich neuen Schmuck oder Accessoires wie Taschen - hier sind es vor allem die Damen. Bekleidung abseits von Trachten kaufen 31 Prozent.

Aber auch andere Branchen abseits des Modehandels können sich über Umsatzimpulse freuen: So kaufen 41 Prozent auch Getränke und Lebensmittel abseits des Festgeländes, und 12 Prozent investieren in Kosmetik- oder Styling-Produkte.

„Die Wiesn-Feste haben sich fest in den Veranstaltungskalendern in nahezu allen Regionen des Landes etabliert. Nach den katastrophalen Regenfällen der letzten Tage freuen wir uns jetzt auf ruhigeres, angenehmes Herbstwetter und hoffen, dass alle Feste wie geplant stattfinden können. Denn einige entspannende, gesellige Stunden hätten wir uns alle verdient“, sagt Will.
 

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