2,5 Millionen Arbeitsplätze
Wenn also – salopp formuliert – keine Wand umfällt, ist das Erreichen der Talsohle zumindest eine gute Nachricht für die Beschäftigten in der Industrie.
Zur Orientierung: Der Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung in Österreich beträgt 22,1 Prozent (EU-Durchschnitt: 19,1, Prozent).
Berücksichtigt man noch die vor- und nachgelagerten Sektoren so hängen in Österreich 2,5 Millionen Arbeitsplätze (das ist mehr als jeder zweite Job) von der Industrie ab.
Zuletzt wurden dementsprechend sieben von zehn neuen Jobs laut Neumayer in einem Industriebetrieb geschaffen. „Jetzt erleben wir zwar gerade einen leichten Dämpfer. Es wird aber in der Industrie sicher keine Massenkündigungen geben.“
"Qualifizierte Zuwanderung"
Im Gegenteil. „Es ist paradox, aber zehn Prozent der Industrieunternehmen suchen auch in der jetzigen flauen Phase dringend Fachkräfte“, so Helmenstein.
Einmal mehr plädiert man bei der IV daher für eine „Zuwanderung von qualifizierten Personen“, wie Neumayer sagt und eine Bildungsreform, welche bei den Kindern möglichst früh die Begeisterung für technische Berufe wecken soll.
Für heuer prognostiziert Helmenstein ein Wirtschaftswachstum von rund ein bis 1,25 Prozent. Für die kommenden Jahre sieht er ähnliche Werte.
Wolle Österreich ein höheres Wachstum erreichen, brauche es besondere Impulse. Wie zum Beispiel eine Senkung der Körperschaftssteuer von derzeit 25 auf 21 Prozent.
„So rasch wie möglich“, wie Neumayer sagt. Eine neue -Besteuerung sieht Neumayer gelassen. Solange sie „in EU-Einklang“ eingeführt werde.
Österreichs Industrie als Vorreiter
In Sachen CO2-Reduktion sei Österreichs Industrie Vorreiter wie Helmenstein sagt. „Der Ausstoß pro produzierter Tonne Stahl ist in Österreich niedriger als in Westeuropa und im Vergleich zu China geradezu um Welten.“
Den am Wochenende stattfindenden Brexit sehen die beiden IV-Manager negativ. Politisch sei der EU-Austritt Großbritanniens ein Verlust für die EU.
Wirtschaftlich sei der Schaden für die heimische Exportindustrie bereits passiert. Die dortigen Verluste müsse man woanders aufholen.
Am besten wäre es, die gegenseitige Sanktionsblockade mit Russland schrittweise aufzuheben. „Derzeit verlieren wir da jährlich 2,1 Milliarden an Marktpotenzial“, sagt Helmenstein
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